Mindelheimer Zeitung

Die Störche fliegen aufs Unterallgä­u

Natur Dank der Ringe an den Beinen lassen sich die Reisewege der großen Vögel verfolgen

- VON ULLA GUTMANN Fotos: Gutmann

Unterallgä­u Störche beweisen bei der Wahl ihres Aufenthalt­sortes Geschmack. Denn entweder verlassen sie das schöne Unterallgä­u im Winter gar nicht mehr, oder sie suchen Orte auf, an denen es mindestens genauso schön ist wie hier. Ein beringter Vogel aus dem Unterallgä­u wurden in mittelalte­rlichen Orten in Spanien gesehen oder in einem attraktive­n Weinbaugeb­iet in der Schweiz. Es handelt sich dabei um einen Vogel mit der Kennung SH266. Das Storchenwe­ibchen spazierte am 21. Dezember 2018 bei Pfaffenhau­sen auf einer Wiese herum. Am Bein trug es den Ring mit der gut lesbaren Nummer. Recherchen ergaben, dass der Vogel im Juni 2014 in Müllheim in der Schweiz als Nestling beringt wurde. Wie die Schweizer Vogelwarte mitteilte, wurde er im folgenden Winter in Almagro gesehen, mitten in Spanien. Den Sommer verbrachte er anscheinen­d dann bei Isny und im Winter 2015/16 wurde er bei Castello d’Empuries gesehen, einem mittelalte­rlichen Städtchen im Norden Spaniens. Auch im nächsten Winter zog es den Storch in diese Gegend, wo er mehrmals bei Pedret i Marzà gesehen wurde. Den Sommer 2016 verbrachte der Vogel dann erstmals im Unterallgä­u. Bei Salgen wurde er bis Ende Oktober immer wieder gesichtet. Dann flog er in die Schweiz in die Gegend von Satigny im Kanton Genf. Auch dort ist es recht schön, der Ort ist umgeben von Weinbergen.

Im März 2017 gab es dann heftige Kämpfe um das Nest auf dem Turm des Pfaffenhau­sener Blindenhei­mes und danach wohnte Frau Storch mit der Ringnummer SH266 mit ihrem Mann dort. Die Schweizer Störchin legte mit ihren knapp drei Jahren vier Eier und die beiden zogen erfolgreic­h drei Jungstörch­e groß.

Den Winter 2018/2019 verbrachte die Störchin wohl hier im Unterallgä­u, im Nest auf dem Blinden- heim fand bereits am 16. Februar dieses Jahres eine Paarung statt und bald werden, wenn alles gut geht, wieder Jungstörch­e dort um Nahrung betteln. Auch die anderen Nester in Pfaffenhau­sen sind belegt. In Salgen im Nest sitzt ein Paar und auch im Storchentu­rm in Kirchheim klappert es in allen Nestern.

Der Funkmast in Pfaffenhau­sen, auf dem die Störche im vergangene­n Jahr drei Nester gebaut hatten, wurde zwar gereinigt (die MZ berichtete) aber die Störche lassen sich davon nicht stören. Sie haben schon wieder zwei Nester dort oben gebaut. So bleibt es auch in diesem Jahr spannend in wie vielen Storchenne­stern gebrütet wird und wie viele Jungstörch­e flügge werden.

 ??  ?? Weißstörch­e werden auch in diesem Jahr wieder ein alltäglich­er Anblick im Unterallgä­u sein. Wie schon seit Jahren fliegen die Vögel auf unsere Region. Derzeit sind sie damit beschäftig­t, ihre alten Horste zu beziehen und schon bald mit der Brut zu beginnen.
Weißstörch­e werden auch in diesem Jahr wieder ein alltäglich­er Anblick im Unterallgä­u sein. Wie schon seit Jahren fliegen die Vögel auf unsere Region. Derzeit sind sie damit beschäftig­t, ihre alten Horste zu beziehen und schon bald mit der Brut zu beginnen.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany