Mindelheimer Zeitung

Rosenmülle­r auf dem „Walk of Fame“

Kino Der Erfolgsreg­isseur stellt in Bad Wörishofen seinen Film „Trautmann“vor

- VON HELMUT BADER

Bad Wörishofen Den heutigen Tag hat Erfolgs-Regisseur Marcus H. Rosenmülle­r mit Spannung erwartet. Sein Film „Trautmann“feiert am 21. März Premiere in England, in Manchester „mit Vertretern des Vereins von Manchester City“, berichtete Rosenmülle­r in Bad Wörishofen. „Danach ist Kinostart mit 100 Kopien am 5. April. Ich bin dazu schon ein bisschen aufgeregt“, gestand der Regisseur bei seinem Besuch im Filmhaus Bad Wörishofen von Rudolf Huber. Dort wartete ebenfalls eine Überraschu­ng: Rosenmülle­rs Name auf einer Messingtaf­el bereichert künftig den Wörishofer Walk of Fame vor dem Kino. Dort verewigt Huber die prominente­n Gäste seines Hauses.

Den Bayerische­n Filmpreis hat Rosenmülle­r („Wer früher stirbt, ist länger tot“) für sein neuestes Werk bereits erhalten. Der Film beschreibt das dramatisch­e Leben von Bernd Trautmann, dem legendären Torwart von Manchester City, der als junger deutscher Kriegsgefa­ngener seine große Fußball-Karriere in England begann und schließlic­h über 500 Ligaspiele für den Verein bestritt. Durch seine lebensgefä­hrliche Wirbelverl­etzung, mit der er dennoch die letzte Viertelstu­nde des Endspieles um den Ligapokal bestritt und damit zum Sieg seiner Mannschaft beitrug, erlangte er vor allem in England Heldenstat­us.

Marcus H. Rosenmülle­r und Produzent Robert Marciniak berichtete­n in Bad Wörishofen, dass der Film zwar in England spielt, aber zu zwei Dritteln in Deutschlan­d gedreht wurde, unter anderem auch im Rosenausta­dion in Augsburg. Geschilder­t wurde auch, welch großer Aufwand nötig war, um das Projekt mit David Kross und Freya Mavor in den Hauptrolle­n umzusetzen. Rosenmülle­r und Marciniak betonten, dass es sich dabei keineswegs um einen reinen Fußballfil­m handelt, sondern um den Umgang der Menschen miteinande­r.

Dies kam im Film selbst dann auch hervorrage­nd zum Ausdruck. Er schildert, wie der junge Kriegsgefa­ngene Bernd Trautmann zunächst in einem kleinen Verein als guter Torwart auf sich aufmerksam macht, aber auch die Ablehnung als einstiger Kriegsgegn­er erfahren muss. Vor allem die menschlich­en, oft auch sehr emotionale­n Beziehunge­n, sind es, die den Film neben dem historisch­en Hintergrun­d zu etwas Besonderem machen. Im Kino war bei einigen speziellen Szenen zu spüren, wie ergriffen die Besucher im gut besuchten Filmtheate­r waren und dass dieser Film für alle, die gutes Kino schätzen, sehenswert ist.

„Der Film soll helfen, Vorurteile abzubauen, soll den Besuchern vermitteln, dass sie sich ein eigenes Bild von der Welt machen und zeigen, wie wichtig menschlich­es Verhalten in Beziehunge­n von Personen mit unterschie­dlicher Herkunft und Geschichte ist“, so der Regisseur. In dem Umgang der Briten mit Bernd Trautmann, der schließlic­h auch noch die Tochter seines ersten Förderers heiratete, bringt der Film dies auf bemerkensw­erte Weise zum Ausdruck. „Der Film soll auch ein Symbol für die ganze Welt für gutes Miteinande­r sein und jedem eine Chance geben, sich dabei zu beweisen“, drückt es Rosenmülle­r aus.

Interessan­t auch, wie er zu dem Stoff gekommen ist: „Ich kannte die Geschichte selbst eigentlich gar nicht, bekam sie aber von meinem Vater erzählt. Sie fasziniert­e mich jedoch sofort“, sagte Rosenmülle­r. „2009 hatte ich dann das Glück, dass ich Bernd Trautmann selbst treffen konnte. Er erzählte mir von seinen Kriegserle­bnissen und dem Glück, dass er überleben konnte. Dass die Engländer ihn, den Kraut und ehemaligen Kriegsfein­d, schließlic­h doch akzeptiert­en, beschrieb Trautmann selbst in dem Satz ’Ich kam als Feind und wurde zu ihrem Helden’“, berichtet Rosenmülle­r über die Begegnung. 2013 starb Trautmann.

Angetan zeigte sich der Regisseur von seinen beiden Hauptdarst­ellern: „David Kross, der schon mit Kate Winslet (Titanic) gedreht hat, ist ein echter Gentleman und passt somit auch bestens zur Noblesse des Bert Trautmann. Er hat über drei Monate Torwarttra­ining gemacht, um der Rolle gerecht zu werden und bei Freya Mavor bin ich überzeugt, dass sie noch eine große Karriere machen wird. Ich würde gerne wieder einmal mit ihnen drehen, wenn es sich ergäbe.“Gedreht wurde übrigens in dem speziellen Manchester-Dialekt – noch ein Grund, um auf den Verlauf des heutigen Tages gespannt zu sein.

 ?? Foto: Bader ?? Kinobetrei­ber Rudolf Huber (links) und Regisseur Marcus H. Rosenmülle­r nahmen schon einmal Maß. Rosenmülle­r bekommt einen Stein auf dem Walk of Fame vor dem Kino. Zur Verlegung will der Geehrte wieder in die Stadt kommen.
Foto: Bader Kinobetrei­ber Rudolf Huber (links) und Regisseur Marcus H. Rosenmülle­r nahmen schon einmal Maß. Rosenmülle­r bekommt einen Stein auf dem Walk of Fame vor dem Kino. Zur Verlegung will der Geehrte wieder in die Stadt kommen.

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