Weniger Bildschirm ist manchmal mehr
Weniger am Laptop sitzen, nicht so oft aufs Smartphone schauen, lieber ein Buch lesen. Diese wunderbaren Ratschläge bekommt man überall hinterhergeschmissen. Zwar sind die Tipps gut gemeint und vollkommen richtig, nur leider in der heutigen digitalen Welt schwer umzusetzen. Die meisten sitzen bei der Arbeit vor einem Computer, Studenten schreiben ihre Hausarbeiten nicht mehr auf der Schreibmaschine. Nicht auf einen Flimmerkasten zu schauen, ist fast schon unmöglich. Trotzdem finde ich die Zeit, die wir damit verbringen, erschreckend. Beispiel gefällig? Mein Smartphone hat eine Funktion, bei der meine Bildschirmzeit gemessen wird. Es wird also angezeigt, wie viele Stunden ich mit Facebook fülle oder wie viel Zeit für Suchen bei Google draufgeht. Als ich meine Statistik das erste Mal gesehen habe, war ich entsetzt: Im Durchschnitt zwei Stunden am Tag, schaue ich auf mein Handy. Für mich war das eindeutig zu viel. Nicht, weil ich alle Smartphonenutzer verteufeln möchte, sondern einfach, weil es für mich zu viel Lebenszeit ist, die im Handy verschwindet. Wenn ich jeden Tag zwei Stunden auf den Bildschirm starre, dann sind das aufs Jahr hochgerechnet etwa 30 Tage. Diese Zeit möchte ich auf jeden Fall sinnvoller nutzen – allerdings nicht, weil ich überall gewarnt wurde vor dem bösen Bildschirm, sonder schlichtweg, weil mir 30 verlorene Tage einfach zu viel sind.