Mindelheimer Zeitung

Weniger Bildschirm ist manchmal mehr

- VON DANIELA POLZER klartext@mindelheim­er-zitung.de

Weniger am Laptop sitzen, nicht so oft aufs Smartphone schauen, lieber ein Buch lesen. Diese wunderbare­n Ratschläge bekommt man überall hinterherg­eschmissen. Zwar sind die Tipps gut gemeint und vollkommen richtig, nur leider in der heutigen digitalen Welt schwer umzusetzen. Die meisten sitzen bei der Arbeit vor einem Computer, Studenten schreiben ihre Hausarbeit­en nicht mehr auf der Schreibmas­chine. Nicht auf einen Flimmerkas­ten zu schauen, ist fast schon unmöglich. Trotzdem finde ich die Zeit, die wir damit verbringen, erschrecke­nd. Beispiel gefällig? Mein Smartphone hat eine Funktion, bei der meine Bildschirm­zeit gemessen wird. Es wird also angezeigt, wie viele Stunden ich mit Facebook fülle oder wie viel Zeit für Suchen bei Google draufgeht. Als ich meine Statistik das erste Mal gesehen habe, war ich entsetzt: Im Durchschni­tt zwei Stunden am Tag, schaue ich auf mein Handy. Für mich war das eindeutig zu viel. Nicht, weil ich alle Smartphone­nutzer verteufeln möchte, sondern einfach, weil es für mich zu viel Lebenszeit ist, die im Handy verschwind­et. Wenn ich jeden Tag zwei Stunden auf den Bildschirm starre, dann sind das aufs Jahr hochgerech­net etwa 30 Tage. Diese Zeit möchte ich auf jeden Fall sinnvoller nutzen – allerdings nicht, weil ich überall gewarnt wurde vor dem bösen Bildschirm, sonder schlichtwe­g, weil mir 30 verlorene Tage einfach zu viel sind.

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Foto: dpa Kann man den digitalen Flimmerkis­ten überhaupt entkommen?
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