Die neue Heimat war ein Glücksfall
Jubiläum Als der Forggensee kam, musste Josef Eberwein umsiedeln – nach Harthental. Dort begann eine Liebe, die nun schon seit 60 Jahren hält
Hartenthal Von ihrem Wohnort aus haben Ermelinde und Josef Eberwein eine herrliche Aussicht auf das Alpenpanorama. Das genossen an diesem besonderen Tag auch die Gratulanten. Im Weiler Hartenthal auf fast 700 Metern Höhe beglückwünschten sie die Eheleute zur Diamantenen Hochzeit. 60 Jahre sind die Eberweins nun schon verheiratet, gehen gemeinsam durchs Leben und durch dick und dünn. Zweiter Bürgermeister Stefan Welzel sprach im Namen der Stadt und des Landkreises die Glückwünsche aus, überreichte Geschenke und wünschte dem fitten Paar noch viele schöne gemeinsame Jahre.
Josef Eberwein erblickte in Waltenhofen, Gemeinde Schwangau, das Licht der Welt. Er wuchs mit vier Geschwistern auf einem Bauernhof auf, den die Eltern im Jahr 1927 gekauft hatten. Nachdem von 1950 bis 1954 auf einer Fläche von 15,2 Quadratkilometern der Forggensee erbaut wurde – heute der fünftgrößte See in Bayern –, mussten 27 Bauern umgesiedelt werden. So kam Familie Eberwein im Jahre 1952 nach Hartenthal, wo sie den Hof von Josef Stiegeler erwarben. Ermelinde Eberwein ist eine geborene Unglert und stammt aus Lauchdorf. Sie wuchs auf dem Bauernhof ihrer Eltern mit neun Geschwister auf und alle machten sich schon von klein auf nützlich.
Beim Tanzen im „Drei Rosen“in Baisweil haben sich Josef und Ermelinde kennen gelernt und verliebt. Die Hochzeit fand 1959 in Andechs statt; die Hochzeitsfeier im Hartenthaler Hof der Familie Schüll. Als die Kinder Gabriele, Manfred und Gerlinde zur Welt kamen, war das Glück vollkommen. Heute bereichern noch sechs Enkel und die Urenkelin Lea die große Familie.
Schon bald übernahm Josef mit seiner Frau den Hof seiner Eltern, den sie kontinuierlich vergrößerten. Heute bewirtschaftet ihr Sohn Manfred den Hof.
Obwohl Josef und Ermelinde für Urlaube keine Zeit blieb, hatten sie ihre Freude an Kurzreisen. Im Haus wurden noch vier Zimmer an Kurgäste vermietet. Ermelinde arbeitet auch heute noch im Hof mit; sie bäckt das Brot selbst und strickt die allseits beliebten „Oma-Socken“. Josef ist gern mit dem E-Bike unterwegs und hält Kontakt zu den vielen Bekannten. So ist er stets gut informiert. Er erzählt, dass es zu seiner Anfangszeit in Bad Wörishofen 50 Bauern gab; jetzt seien es nur noch wenige. Auf alle Fälle können Josef und Ermelinde stolz auf ihre Lebensleistung sein, bei der noch viel Handarbeit angesagt war. Das harmonische Paar pflegt besonders den Familien-Kontakt. Alle Familienmitglieder finden sich regelmäßig bei den „Familienoberhäuptern“Josef und Ermelinde in Hartenthal ein.