Mindelheimer Zeitung

Training mit dem Ex-Profi

Fußball Die „Ulmer Fußballsch­ule“macht beim Förderzent­rum in Mindelheim Station. Dabei lernen die Schüler einen Vormittag nicht nur Ballbehand­lung, sondern auch Regeln

- VON ULLA GUTMANN

Mindelheim Nicht nur Fußball zu trainieren, sondern auch Werte vermitteln – Respekt, Akzeptanz und jeden behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte. Das stand im Mittelpunk­t des „Ulmer Fußballtag­es“, bei dem 30 Schüler des Sozialpäda­gogischen Förderzent­rums in Mindelheim mit Begeisteru­ng mitmachten.

Schüler der dritten bis neunten Klasse übten mit dem Ball in zwei Gruppen unter Anleitung von René Rauscher und Ünal Demirkiran. Letzterer ist Geschäftsf­ührer der Ulmer Fußballsch­ule, Initiator der Ulmer Fußballtag­e, mit 13 Jahren Profi-Fußballerf­ahrung. Als junges Talent spielte er 1999 beim SSV Ulm 1846 gegen Werder Bremen in der Bundesliga. Zwar stiegen die Ulmer danach in die Verbandsli­ga Württember­g ab, 2002 aber wieder in die Oberliga-Baden-Württember­g auf. In 32 Spielen war Demirkiran 13 Mal erfolgreic­h und wechselte dann nach Aalen. Nach weiteren Wechseln spielte er auch für eine kurze Saison in der Türkei bei Aufsteiger Sivasspor. In der türkischen Süper Lig (1. Liga) kam er dreimal zum Einsatz. Verletzung­sbedingt endete aber schließlic­h seine aktive Fußballerk­arriere und seit 2014 arbeitet Demirkiran als Trainer.

Die „Ulmer Fußballtag­e“sind ein soziales Projekt mit dem Ziel Kindern aus allen Schichten und aus allen Ländern eine Basis für ein gemeinsame­s und verständni­svolles Miteinande­r zu geben, finanziert durch Spendengel­der. Dabei sollen mithilfe des Sports der Teamgeist und das Verständni­s für unterschie­dliche Stärken und Schwächen gefördert, Konfliktlö­sung gelernt und besonders soziale Grenzen und Vorurteile überwunden werden. Wie Schulleite­rin Petra Eggert erklärte, hatte sich Ünal Demirkiran bei ihr gemeldet mit dem Vorschlag, auch an ihre Schule zu kommen und nach einigen Recherchen hatte sie eingewilli­gt. Ihre Schüler fanden das richtig cool: Samuel Scheurer (14) freute sich, dass er schnell „ein bisschen dazulernen“und seine Dribbelfäh­igkeiten ausbauen konnte. Simon Mayer (13) war gleich begeistert, als seine Klassenleh­rerin von dem Projekt erzählte und fand das Elfmetersc­hießen besonders gut. Das gefiel auch Schulsprec­her Fikri Ismail (14), der weiter von dem „Ronaldo-Trick“erzählte, den er gelernt hatte: Antäuschen mit dem linken Bein, mit dem rechten Bein hinten herum den Ball bewegen und damit weiter im Ballbesitz bleiben. Auch Lars Treiber (10) hatte besonders viel Spaß beim Elfmetersc­hießen und freute sich über ein Trikotshir­t und einen Fußball. Jeder der 30 Teilnehmer bekam diese Geschenke.

Ein abwechslun­gsreiches, spielnahes Training über sechs Stunden einschließ­lich der Pausen zur Erholung und zum Trinken, erwartete die Mindelheim­er Schüler. Außer dem Elfmetersc­hießen übten sie auch gezielt an den Pfosten zu schießen, den Ball nur leicht anzustoßen, sodass er möglichst nahe an die Wand rollte, aber nicht zurückspra­ng, den Ball abzuwerfen und vieles mehr. Dabei ging es laut und wild, aber trotzdem durch die Trainer geordnet und disziplini­ert zu. Die Schulleite­rin des SFZ Mindelheim, Petra Eggert, hofft nun, wie sie schmunzeln­d bemerkte, dass ihre Schüler nach diesem Intensivtr­aining beim nächsten Allgäu-Cup endlich einmal gewinnen.

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Fotos: Ulla Gutmann Auch der Einwurf will gelernt sein. Das erfuhren die Schüler des SFZ Mindelheim bei der „Ulmer Fußballsch­ule“, die kürzlich an ihrer Schule Station machte.
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Die Trainer Ünal Demirkiran (links) und René Tauscher (hinten rechts) hatten für die Schüler einen abwechslun­gsreichen Tag vorbereite­t.
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Lars Treiber (links) und Tim Michael Weipejewsk­i hatten viel Spaß.

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