Mindelheimer Zeitung

Maler und Karikaturi­st Armin Gehret ist tot

- (mz/Archivfoto: Horst Hacker)

Bad Grönenbach Der aus Karlstadt stammende Maler und Karikaturi­st Armin Gehret ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Er wurde gestern unter großer Anteilnahm­e in seiner Wahlheimat Bad Grönenbach beigesetzt. Dorthin war er 1959 gezogen und hatte erst danach mit 45 Jahren mit dem Malen begonnen. Gehret hatte eine kaufmännis­che Ausbildung absolviert und im Anschluss die Werk-Kunstschul­e in Offenbach am Main besucht. Danach arbeitete er in einem Memminger Autohaus.

Satirische Bilder waren Armin Gehrets Markenzeic­hen. Humorvoll und kritisch zugleich hielt er der Gesellscha­ft in seinen Karikature­n den Spiegel vor. Mit einem lustvollen Blick auf Absonderli­chkeiten brachte er das pralle Leben samt aktuellen Ereignisse­n und Personen mit zynisch-scharfem Pinselstri­ch auf die Leinwand.

Keiner kam dabei ungeschore­n da- von: weder der neureiche Emporkömml­ing noch der aufstreben­de Politiker, weder Senioren, noch Kurgäste. Aber auch vor Größen der Kunstgesch­ichte machte Gehret nicht Halt. Ein besonderes Augenmerk – mal liebevoll, mal bissig und satirisch – legte er auf seine bayerische­n Landsleute. Er war ein wacher Geist, der die täglichen Geschehnis­se im direkten Umfeld, bei seinen Mitmensche­n, aber auch in der großen weiten Welt genauesten­s beobachtet­e. „Das Zeichnen hält mich jung“, sagte Vielzeichn­er Gehret immer wieder. Auch im hohen Alter zeichnete er noch mit Spitzer Feder; bei der Eröffnung der „Sommerfris­che“-Ausstellun­g im vergangene­n Jahr im Hohen Schloss war er noch dabei und bestückte einen ganzen Raum mit zahlreiche­n Exponaten.

Für sein Werk wurde der Künstler Armin Gehret 1987 mit dem Wilhelm-Busch-Preis ausgezeich­net. 2003 wurde ihm außerdem der Johann-Georg-Fischer-Kunstpreis der Stadt Marktoberd­orf verliehen.

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Armin Gehret †

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