Mindelheimer Zeitung

Starke Worte der „Südschiene“

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger-allgemeine.de

Profession­ell vermarktet haben sich die Ministerpr­äsidenten Bayerns und Baden-Württember­gs in der Vergangenh­eit schon oft. Einst wurde die „Südschiene“als schwarzes Bollwerk gegen rotgrüne Bundesregi­erungen propagiert, später ging es darum, die Interessen der Länder pragmatisc­h zu bündeln – jenseits aller Parteigren­zen. Nun soll ein neuer, wuchtigere­r Anlauf unternomme­n werden.

Wie weit das gelingen und welchen Nutzen es für Wirtschaft und Bürger im Süden der Republik entfalten kann, muss sich zeigen. Der kleinste gemeinsame Nenner der wirtschaft­sstarken, aber energiearm­en Länder war bisher, vom Bund mehr Geld für Stromverso­rgung, Forschung und andere Projekte zu fordern und darauf zu pochen, dass die Autoländer im Süden schließlic­h das ökonomisch­e Rückgrat der Bundesrepu­blik sind.

Dieses Mal aber geht es den Ministerpr­äsidenten Kretschman­n und Söder um mehr. Sie wollen Antworten auf die existenzie­lle Frage finden, wie das Klimaschut­zziel erreicht und zugleich die industriel­le Vormachtst­ellung Deutschlan­ds erhalten werden kann. Ohne den Süden mit seinem technologi­schen Know-how und seiner Wirtschaft­skraft, so lautet ihre Botschaft, werde das nicht gelingen. Das sind starke Worte, denen jetzt auch Taten folgen müssen. Der erste Prüfstein wird sein, ob sich die unverständ­liche Entscheidu­ng des Bundes, die Batteriefo­rschung nach Münster statt nach Ulm und Augsburg zu geben, korrigiere­n lässt. »Lesen Sie dazu den Artikel „Der Süden zeigt seine Muskeln“auf der zweiten Bayern-Seite.

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