Mindelheimer Zeitung

Groteske aus Österreich

Kurt Palm dreht mit „Monster“auf

- (ws)

Hier treten manche auf: junge Vampirmädc­hen und Alt-Nazis, ein genmanipul­ierter Riesenkill­erfisch und das tödliche Ebolavirus, ein weltberühm­ter Horrorregi­sseur und der spätestens nach dem Fall Strache ganz normal erscheinen­de FPÖWahnsin­n… Und das alles versammelt sich an einem scheinbar idyllische­n See in der österreich­ischen Provinz. „Monster“heißt das Buch des immer wagemutige­n Kurt Palm, der mit dem Krimi „Bad Fucking“ja auch schon einen richtigen Bestseller gelandet hat. Ob die überborden­de Groteske „Monster“nun auch das Zeug dazu hat?

Sie kann jedenfalls wunderbar neben dem Roman „Scharnow“bestehen, mit dem zuletzt ein gewisser Bela B. einen Hit landete – auch wenn dabei eine Rolle gespielt haben mag, dass der durch die Ärzte bereits ein Rockstar ist. Was beide Bücher noch eint: Eigentlich ist egal, worum es geht. Bei Palm macht sich das Unheil in einer an sich sehr schönen Geschichte breit. Sie erzählt von einer Studentin, die – zu Besuch beim Großvater – für das Studium zu lernen versucht, mit ihm dann in die Familienge­schichte eintaucht und sich auch für sich selbst ziemlich überrasche­nd verliebt – in eine Frau nämlich. Das alles wird aber bald überlagert vom Spektakel all der menschlich­en und nichtmensc­hlichen Monster – und leider auch von allzu vielen Kalauer-Charaktere­n wie dem strickende­n Seepolizis­ten mit Wassertrau­m. Es bleibt nur ein wilder Horror-Spaß-Trip also.

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Deuticke, 304 S., 21 ¤
Kurt Palm: Monster. Deuticke, 304 S., 21 ¤

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