Mindelheimer Zeitung

Zwanziger gibt Orden zurück

Ex-DFB-Chef fühlt sich „verfolgt“

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Berlin Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger hat seine 2005 und 2012 erhaltenen Verdiensto­rden an Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier zurückgesc­hickt. Der 74-Jährige sprach von persönlich­en Gründen für diesen Schritt. Gegen den Juristen war im Zuge des Skandals um die WM 2006 wegen des Verdachts der Steuerhint­erziehung ermittelt worden, zu einem Verfahren ist es bislang nicht gekommen. „Die Verleihung des Verdienstk­reuzes der Bundesrepu­blik Deutschlan­d stellt eine besonders hohe staatliche Ehrung dar, die öffentlich getragen werden soll“, zitiert das Handelsbla­tt Zwanziger in einem Schreiben an Steinmeier. „Ich kann dies nicht mehr, wenn ich heute feststelle­n muss, dass Teile des gleichen Staates, der mich ehrt, mich zugleich voreingeno­mmen, hinterlist­ig und unverhältn­ismäßig verfolgen. Ich verzichte ausdrückli­ch auf die vorgenomme­ne Würdigung.“Zwanziger war 2005 mit dem Bundesverd­ienstkreuz Erster Klasse und 2012 zu seinem Abschied vom Deutschen Fußball-Bund mit dem Großen Bundesverd­ienstkreuz ausgezeich­net worden.

Seit 2015 wurde gegen den 74-Jährigen, seinen Nachfolger Wolfgang Niersbach und den früheren DFB-Generalsek­retär Horst R. Schmidt ermittelt. Im Kern geht es um die Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro vom DFB über den Weltverban­d Fifa den damaligen Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus, die von den Funktionär­en – so der Vorwurf – verschleie­rt worden sein soll.

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Theo Zwanziger

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