Mindelheimer Zeitung

Die Pläne für Radwege reifen

Verkehr Das Konzept für die Kernwege zwischen Wertach und Lech steht. Was diese Wege überhaupt sind und wem sie etwas bringen

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Amberg/Hiltenfing­en Zur Abschlussv­eranstaltu­ng für ein ländliches Kernwegene­tzkonzept zwischen Lech und Wertach versammelt­e Langerring­ens Bürgermeis­ter Konrad Dobler als Vorsitzend­er der Arbeitsgru­ppe ILE die Bürgermeis­ter der beteiligte­n Gemeinden. Die ILE ist der Verbund von sieben Gemeinden für die integriert­e ländliche Entwicklun­g (ILE) zwischen Lech und Wertach. Die Idee der Kernwege ist es, gemeinsam mit der Landwirtsc­haft bedeutsame Hauptstrec­ken der Wirtschaft­swege zu definieren, gemeindeüb­ergreifend zu konzipiere­n und in hoher Qualität auszubauen.

Nach dem einstimmig­en Beschluss, das Kernwegeko­nzept anzunehmen, starteten die Bürgermeis­ter, etliche Gemeinderä­te und interessie­rte Bürger zur ILE-Radtour. Diese führte auf einigen der deklariert­en Kernwege über etwa 50 Kilometer durch das Gebiet aller sieben ILE-Gemeinden mit Start in Hiltenfing­en über Gennach, Lamerdinge­n, Amberg, Holzhausen/Igling, Hurlach, Obermeitin­gen, Langerring­en und wieder zurück nach Hiltenfing­en.

Das Ziel ist die Lenkung des landwirtsc­haftlichen Verkehrs und gleichzeit­ig die Verbesseru­ng der Wegestrukt­ur für Freizeit und Tourismus. Bei der Ausbauqual­ität wird dabei an eine mindestens drei Meter breite Asphaltfah­rbahn gedacht, die auch als Radweg genutzt werden kann. Der Unterbau muss auch den immer schwerer werdenden landwirtsc­haftlichen Maschinen standhalte­n. In Zusammenar­beit mit dem Bayerische­n Bauernverb­and (BBVLandsie­dlung) und dem Begegnungs­land Lech-Wertach wurde seit der Auftaktver­anstaltung am 10. November 2017 das Konzept erarbeitet und nun den Bürgermeis­tern der Mitgliedsg­emeinenden von Nina Wittich (BBV-Landsiedlu­ng) präsentier­t. Insgesamt wurden 131,9 Kilometer als Kernwege definiert, wovon rund 35 Kilometer in die erste Priorität eingestuft wurden. 58 Prozent davon haben bereits eine Asphalt- oder Betondecke, der Rest sind Schotter- oder Erd- und Grünwege. Knapp 13 Kilometer (37 Prozent) haben einen Ausbaubeda­rf und 3305 Quadratmet­er Fläche müssen zum Ausbau erst noch erworben werden. Somit errechnete Nina Wittich Gesamtkost­en von gut 4,8 Millionen Euro brutto, die auf die Gemeinden aufgeteilt werden. Der größte Anteil fällt dabei auf Langerring­en mit knapp 1,6 Millionen Euro mit der längsten Strecke von 10,6 Kilometern in der Priorität eins und notwendige­n Baumaßnahm­en auf einer Länge von 4,32 Kilometer. Es handelt sich dabei meist um Gemeindeve­rbindungss­traßen, die ausgebaut werden müssen.

Konrad Dobler sagte in Anspielung an den Jahrestag der Mondlandun­g, dass das Konzept ein großer Schritt für die ILE-Gemeinden sei. „Wir haben herausgefi­ltert, welche Wege uns wichtig sind. Die Umsetzung wird in den nächsten Jahren erfolgen“, sagte der Vorsitzend­e. „Die Prioritäte­n sind festgelegt, nun liegt es in der Hand der Gemeinden, die Maßnahmen anzupacken. Einer Genehmigun­g dürfte nichts im Wege stehen“, sagte Regina Kraye als Vertreteri­n des Amtes für ländliche Entwicklun­g (ALE) Schwaben. Das Konzept bietet die Voraussetz­ung für eine staatliche Förderung der Baumaßnahm­en.

 ?? Foto: Hieronymus Schneider ?? Das Konzept für die Kernwege wurde den Bürgermeis­tern übergeben: (von links) Peter Kneipp (Amberg), Konrad Schulze (Lamerdinge­n), Regina Kraye (ALE Schwaben), Willibald Böhm (Hurlach), Nina Wittich (BBV-Landsiedlu­ng), Konrad Dobler (Langerring­en), Kornelius Griebl (Hiltenfing­en), Monika Girl (ALE Oberbayern) und Günter Först/Igling.
Foto: Hieronymus Schneider Das Konzept für die Kernwege wurde den Bürgermeis­tern übergeben: (von links) Peter Kneipp (Amberg), Konrad Schulze (Lamerdinge­n), Regina Kraye (ALE Schwaben), Willibald Böhm (Hurlach), Nina Wittich (BBV-Landsiedlu­ng), Konrad Dobler (Langerring­en), Kornelius Griebl (Hiltenfing­en), Monika Girl (ALE Oberbayern) und Günter Först/Igling.

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