Erfolg für die Vogelschützer
Naturschutz Im 2017 errichteten Kunsthorst wurden erneut kleine Schwarzstörche geboren – und nun „verziert“
Im Unterallgäu gibt es eine kleine Sensation: In einem künstlichen Horst fühlen sich die seltenen und scheuen Schwarzstörche außerordentlich wohl.
Unterallgäu Die Bayerischen Staatsforsten verzeichnen zusammen mit der AG Schwarzstorchschutz Allgäu im Landesbund für Vogelschutz (LBV) einen großen Erfolg bei der Schwarzstorchbrut: Im erst 2017 neu errichteten Kunsthorst haben Schwarzstörche Junge bekommen – und drei Jungtiere konnten nun beringt werden. Das ist nicht so einfach. Die scheuen Tiere sollen so wenig wie möglich beunruhigt werden.
„Carsten Rohde ist ein absoluter Profi: Die Beringung der Störche geht sehr schnell“, sagt Harald Farkaschovsky von der AG Schwarzstorchschutz. Die Beringung selbst liefert wichtige Informationen für den Artenschutz: Das Zugverhalten, die Wahl der Winterquartiere und das Verhalten der Schwarzstörche können so weiter erforscht werden.
Der Brutplatz selbst ist ein Kunsthorst. „Er wurde nun schon zum zweiten Mal in Folge vom Schwarzstorch angenommen“, berichtet Forstbetriebsleiter Dr. Hermann Walter. Dies war erhofft, aber keinesfalls erwartet worden. „Mit heuer wieder drei Jungvögeln bestätigt der Horst eindrucksvoll seinen Titel als langjährig erfolgreichster Brutplatz im Forstbetrieb“, freut sich Walter.
Die Schwarzstörche fühlen sich im Staatswald bei Ottobeuren offensichtlich wohl: Sie finden hier für ihre Nahrungssuche viele naturbelassene Waldbäche oder Feuchtbiotope – und für ihren Horst ruhige, abgelegene Stellen zur Jungenaufzucht. Der Forstbetrieb nimmt auf die sechs bekannten Horststandorte besondere Rücksicht und stimmt Bewirtschaftungsmaßnahmen eng mit der AG Schwarzstorchschutz ab.
Bei der Beringung stellten die Vogelschützer fest, dass sich eine Querstrebe des Kunsthorstes gelöst hatte. Diese wurde bei der Beringung nicht wieder fixiert, um die Jungvögel nicht unnötig zu stören. „Eine Gefahr, dass das Nest mit den Jungvögeln abstürzt, scheint aktuell nicht zu bestehen“, beruhigt Farkaschovsky.
„Wenn die Zugvögel im Herbst das Unterallgäu verlassen haben, werden wir mit Baumkletterern den Horst wieder fachgerecht befestigen“,
„Mit heuer wieder drei Jungvögeln bestätigt der Horst eindrucksvoll seinen Titel als langjährig erfolgreichster Brutplatz im Forstbetrieb.“
Forstbetriebsleiter Hermann Walter
so Farkaschovsky weiter. Bei einem Frühjahrssturm im Jahr 2017 wurde der schwere Naturhorst stark beschädigt. Unter Leitung von Farkaschovsky wurde an der gleichen Stelle von Baumkletterern im gleichen Jahr ein Kunsthorst angebracht.
Dem Schwarzstorch sollte der Brutplatz langfristig erhalten bleiben. „Die langjährige, gute Zusammenarbeit zwischen Staatsforst und AG Schwarzstorchschutz zahlt sich zum Wohl des Schwarzstorches aus“, zeigen sich Walter und Farkaschovsky äußerst zufrieden.