Zweite Liga startet gefühlt erstklassig
Auftakt mit Stuttgart gegen Hannover
Stuttgart Es fühlt sich nicht wie Zweite Liga an: VfB Stuttgart gegen Hannover 96, Mario Gomez gegen Ron-Robert Zieler – und mindestens 50000 Zuschauer im fast ausverkauften Stadion. Viele FußballFans richten ihre Blicke am Freitagabend (20.30 Uhr/Sky) Richtung Stuttgart, wo zwei leidgeprüfte Traditionsklubs unter erstklassigen Bedingungen in die Zweitklassigkeit starten. Und wo die beiden Absteiger den Frust der vergangenen Monate endlich beiseiteschieben wollen. „Die Vorfreude ist riesengroß“, sagte Hannovers Trainer Mirko Slomka. Diese Partie besitze „Bundesliga-Feeling“.
Dass beide Teams dennoch eine Etage tiefer in die neue Spielzeit starten, hat mit ihrer desolaten Vorsaison zu tun. Wie schon 2016 stürzten 96 und der VfB gemeinsam in die 2. Bundesliga ab. Nun beginnen sie unter unterschiedlichen Voraussetzungen. Der VfB sei „der absolute Favorit auf den Aufstieg“, betonte nicht nur 96-Torwart Ron-Robert Zieler, der vergangene Saison noch für die Schwaben gespielt hatte. Die Stuttgarter nehmen diese Rolle an. „Wir sind gern Favorit“, sagte Trainer Tim Walter. Er lachte viel auf seiner Pressekonferenz vor der Auftaktpartie, ebenso wie sein Kollege Mirko Slomka in Hannover. Die Botschaft war klar: Es soll jetzt wieder besser werden. Die Frage ist nur, wem der angestrebte Aufschwung tatsächlich gelingt.
Die besten Voraussetzungen dafür hat der VfB mit dem höchsten Spieleretat der Liga von rund 40 Millionen. Zudem sind die Kaderplanungen der Stuttgarter schon weitgehend abgeschlossen und NeuCoach Walter steht mit seiner Emotionalität und seinem Selbstbewusstsein für die erhoffte Aufbruchsstimmung.
Die Stimmungslage bei den 96ern ist gemischter. Auch Slomka gab sich Mühe, gute Laune zu verbreiten. Aber der Auftakt in Stuttgart ist für ihn und sein Team ein Start ins Ungewisse. Seinen Wunschkader hat der Trainer-Rückkehrer noch nicht beisammen. Gerade in der Innenverteidigung würde er gerne noch nachlegen. Aber „wir müssen erst verkaufen, bevor wir etwas machen können“, sagte er.