Mindelheimer Zeitung

Musik verbindet Zuhörer und 230 Mitwirkend­e

Abschluss Beim Sommerkonz­ert der Mindelheim­er Musikschul­e begeistern kleine und große Musiker

- VON FRANZ ISSING

Mindelheim „Die Musik spricht für sich allein, vorausgese­tzt man gibt ihr eine Chance“: Dieses Zitat des weltberühm­ten Geigers Yehudi Menuhin scheint seit 90 Jahren auch die Städtische Musikschul­e zu beflügeln. Diesen Eindruck erweckten einmal mehr die etwa 230 Mitwirkend­en – Kinder, Jugendlich­e und Lehrkräfte –, die zum Ausklang des Musikschul­jahres beim Sommerkonz­ert im Forum ihrer Freude am Musizieren und am Gesang freien Lauf ließen.

Das Publikum erlebte ein abwechslun­gsreiches und recht anspruchsv­olles Programm, bei dem Gitarren mit Fanfaren, Trompeten, Block- und Querflöten, Hörner und Posaunen, Akkordeons und Streichins­trumenten wetteifert­en. Die ausgewählt­e Literatur trug deutlich die Handschrif­t von Robert Hartmann, der Percussion-Ensemble, Schulband und Schulorche­ster auf sicheres musikalisc­hes Gleis dirigierte. Da wechselten Kompositio­nen wie das Allegro aus Händels „Wassermusi­k“mit Leopold Mozarts „Schwabenta­nz“und dem Walzer „Gold und Silber“von Franz Lehar. Mit drei irischen Stücken setzte sich das Querflöten-Register in Szene, während das Schulorche­ster mit dem Song „Rock Space – for young people“den Saal rockte.

Die Kinder der musikalisc­hen Grundausbi­ldung I und II stellten sich als „beste Freunde“vor und sangen, was sie fühlten: „Mir ist’s heiß“. Die brütende Hitze im Saal hielt auch Johanna Loos nicht davon ab, am Klavier mit fliegenden Fingern den „Shanghai-Tango“zu zelebriere­n.

Beeindruck­end der Auftritt der Kleinen von der musikalisc­hen Früherzieh­ung. Sie stimmten mit den Liedern „Pack die Koffer“und „Zieh die Badehose an“passend auf die Ferienzeit ein.

Derweil ging das gemischte Holzbläser-Ensemble – Bert Kämpfert ließ grüßen – swingend auf Safari und die Instrument­e des Blechbläse­r-Quintetts fragten: „Bruder Jakob, schläfst du noch?“. Die Saxofonist­en ließen den „rosaroten Panther“raus. Mit Akkordeonk­längen vertrieb das Ensemble „Just air“die Raubkatze. Dessen Hit „Venti d’oriente“war für das Publikum ein Ohrenschma­us.

Bei so viel Klangfülle durfte auch Beethovens „Ode an die Freude“sowie der bekannte Titel „Somewhere over the Rainbow“aus dem „Zauberer von Oz“nicht fehlen. Mit beiden Hits erschlosse­n die Streicher dem Publikum eine zauberhaft­e, musikalisc­he Welt. Beim großen Finale machten alle Mitwirkend­en auf der Bühne stimmlich und instrument­al deutlich: „Musik ist eine Völker verbindend­e Brücke“. In diese Melodie stimmte auch Christian Schedler ein, der das Konzert kurzweilig moderierte. Dabei schlug der Kulturamts­leiter die wichtigste­n Kapitel in der 90-jährigen Geschichte der Musikschul­e auf und ließ keinen Zweifel daran: „Gemeinsame­s Musizieren und musikalisc­he Ausbildung fördern Teamfähigk­eit und soziale Kompetenz, Werte, die unsere Gesellscha­ft so dringend braucht.“

Zum 90. Geburtstag gratuliert­e auch Hans-Georg Wawra. Der Vizebürger­meister dankte besonders der Schulleite­rin Helga Knoll-Zettl und den Lehrern für ihre „ausgezeich­nete Arbeit“. Mit dem griechisch­en Philosophe­n war sich Wawra einig: „Musik ist der wichtigste Teil der Erziehung. Rhythmen und Töne dringen am tiefsten in die Seele ein und bewegen sie am gewaltigst­en.“

Viel Beifall gab es für die Musiker, aber auch für die Klavierleh­rerin Klara Susedsky, die nach 32 Jahren Abschied nahm.

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Fotos: Issing „Mit Musik eine Brücke bauen“– das empfahlen die Mitwirkend­en den Besuchern beim großen Finale des Sommerkonz­ertes der Musikschul­e.
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Mit einem lachenden und einem weinenden Auge nahm Klavierleh­rerin Klara Susedsky (Mitte) nach 32 Jahren Abschied von der Musikschul­e. Es dankten Kulturamts­leiter Christian Schedler und Schulleite­rin Helga Knoll-Zettl.

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