Tappen in die Scherbenfalle
Zu „Von Flaschen und Scherben“von Michael Kerler (Das wahre Leben, Geld & Leben) vom 22. Juli:
Biologen, Gesellschaftsforscher und Philosophen zeigen uns auf, dass mit dem Wachsen von Populationen ordnende Strukturen notwendig sind, die einen Rahmen setzen, in dem sich ein Zusammenleben entfalten kann. Auch Freiheit, Libertas, endet – nach Kant dort, wo die Freiheit des anderen beginnt. Berechtigt fragen beim Anblick des allseits zu findenden Scherbenmeeres u. a. junge Eltern, Hundebesitzer und Radfahrer, aber auch all jene, denen eine saubere Umwelt und gesundheitsbewusstes Leben etwas bedeutet, was das – das Problem verursachende – ‚Bier to go‘ mit Liberalitas Bavarica zu tun hat? Reicht es, Pfand auf Bierflaschen, aber auch auf alle anderen Spirituosen zu erhöhen bzw. zu erheben? Trauen wir uns nicht mehr zu, Grenzen zu setzen?
Tappen wir nach der Graffitifalle nun in die Scherbenfalle? Als Stimme der anderen wäre eine öffentliche Diskussion über ein zumindest eingeschränktes Alkoholverbot in der Öffentlichkeit zu begrüßen. Das bayerische ‚Bier‘-Lebensgefühl hat dem Rauchverbot schadlos widerstanden – lassen wir es dort blühen, wo es sich am besten entwickeln kann, ohne die Freiheit des anderen zu tangieren, in Biergärten und – ähnlich wie bei den Rauchern – auf besonders ausgewiesenen öffentlichen Plätzen.
Dr. Stefan Herzog,
Königsbrunn
Ein wesentlicher Grund für die Überlastung der Notaufnahmen in den Kliniken ist: Die Menschen werden immer wehleidiger!
Rudolf Uhrle, Kaufbeuren, zu „Spahn will Notaufnahmen entlasten“
(Seite 1) vom 23. Juli