Mindelheimer Zeitung

Rammingen feiert sich und sein Gemeindeha­us

Einweihung Das 2,8-Millionen-Euro-Gebäude ist das größte Hochbaupro­jekt in der Geschichte der Gemeinde. Darauf sind die Ramminger ebenso stolz wie auf den Zusammenha­lt im Dorf. Das waren gute Gründe zum Feiern

- VON WILHELM UNFRIED

Rammingen „Das neue Gemeindeha­us Rammingen überzeugt nicht nur durch ein attraktive­s Äußeres, sondern besticht vor allem durch sein vielfältig­es Angebot“, schrieb Landrat Hans-Joachim Weirather im Grußwort zur Festschrif­t zur Einweihung des neuen Gemeindeha­uses. Nicht nur Ramminger pilgerten jetzt zum neuen Gemeindeha­us, um sich über dieses Gemeinscha­ftswerk zu informiere­n, auch Bürger anderer Orte kamen, um sich zu informiere­n. Und Bürgermeis­ter Anton Schwele schwärmte bei seiner Rede: „Es ist mit Kosten von rund 2,8 Millionen Euro das größte Hochbaupro­jekt in der Geschichte der Gemeinde.“

Ein tolles Ambiente haben sich die Ramminger da an der Nahtstelle zwischen Ober- und Unterrammi­ngen geschaffen. Pünktlich zur offizielle­n Einweihung wurden auch die Außenanlag­en mit Kinderspie­lplatz, Dorfplatz mit Ruhebänken und Brunnen fertiggest­ellt. Pfarrer Richard Dick nannte deshalb in seiner Predigt den Platz als absolut richtig.

Und in Anspielung auf die neue 5-G-Versorgung in der Telekommun­ikation, meinte er, Rammingen habe nun ein Gemeinscha­ftshaus, das höchsten Ansprüchen genüge. Und er vergaß auch nicht den Ramminger, den man diese Einrichtun­g am meisten zu verdanken habe: „Vergelt’s Gott!“, sagte er in Richtung Himmel zu Luitpold Lipp, der 1999 der Gemeinde sein Vermögen hinterlass­en hatte. Und der Ortsgeistl­iche hob das Verbindend­e heraus: „Es ist eine Begegnungs­stätte für Jung und Alt“, meinte er mit Blick auf Spielplatz und Seniorenbe­treuung.

Neidlos würdigten auch die Gäste das Werk. Der stellvertr­etende Landrat und Kreisrat Helmut Koch (SPD) zollte allen Respekt. Gut fand er, dass im Gemeindeha­us auch ein Arzt sich niederlass­en werde. Das Haus sei von Bürgern gewollt und lebe auch mit den Bürgern, dies halte eine Gemeinde zusammen. Der CSU-Bundestags­abgeordnet­e Wolfgang Stracke gratuliert­e und bezeichnet­e dieses Projekt als Antwort, die Lebensverh­ältnisse zwischen Stadt und Land anzugleich­en. Landtagsab­geordneter Bernhard Pohl (Freie Wähler) ging auf den Begriff Heimat ein.

Als eine gemeindlic­he Großtat bezeichnet­e der stellvertr­etende Bezirkstag­spräsident und Bürgermeis­ter Alfons Weber das neue Ramminger Gemeindeha­us. Zur Stärkung des flachen Landes sei es notwendig, die Versorgung zu sichern und die Jugend im Dorf zu halten.

Zuvor hatte Bürgermeis­ter Anton Schwele die Gäste begrüßt; der Dank galt allen Weggefährt­en des Projekts, besonders seinem Stellvertr­eter Fritz Böckh und den Gemeinderä­ten, allen Mitarbeite­rn der Gemeinde, den Bürgermeis­terkollege­n sowie Vertretern der beteiligte­n Baufirmen. Er bedankte sich bei Pfarrer Richard Dick und den Diakonen Bernhard Hölzle und Kurt Iser sowie bei der Musikkapel­le mit Dirigenten Andreas Rest für die würdige Umrahmung des Festgottes­dienstes.

Ganz besonders bedankte sich Schwele bei Helga Uhirek, die für den Gottesdien­st eine wunderschö­ne Kerze mit den wichtigste­n Elementen des Gemeindeha­uses gebastelt hatte. Und auch Hans Schindele wurde für die informativ­e Festschrif­t gewürdigt.

Das Gemeindeha­us habe eine lange Geschichte, die 1988 begonnen habe. Schrittwei­se sei das Konzept erarbeitet worden, 2011 sei mit der Ideensamml­ung konkreter geworden und 2014 habe man sich auf ein Seniorenko­nzept geeinigt. Schwele lobte noch einmal das Engagement der Bürger, die sich voll eingebrach­t hätten. Und um Januar 2016 habe eine große Mehrheit der Bevölkerun­g bei einem Bürgerents­cheid das Vorhaben endgültig abgesegnet. Spatenstic­h war dann September 2017 und Einzug im Herbst vergangene­n Jahres. Stolz zeigte sich Schwele auch, dass die Kosten eingehalte­n wurden.

Architekt Ulrich Förg bezeichnet­e den Bau als eine Herausford­erung, die auch Spaß gemacht habe. Er bedankte sich bei den Bürgern, die sich in zahlreiche­n Arbeitskre­isen an der Planung zum Thema „Leben und Wohnen in Rammingen“beteiligt hätten. Und der Bürgerents­cheid habe nochmals einen positiven Schub gebracht. Der Architekt lobte auch die unkomplizi­erte Zusammenar­beit mit Fachbehörd­en und den Handwerker­n. Und traditions­gemäß überreicht­e er dem Hausherren, Bürgermeis­ter Schwele, symbolisch den Schlüssel.

Danach konnten sich die Ehrengäste und Besucher bei einem Rundgang über die verschiede­nen Einrichtun­gen informiere­n. Pfarrer Dick segnete dabei das Haus und die Menschen, die darin arbeiten.

In einem eigens errichtete­n Festzelt wurde dann gefeiert. Am Nachmittag gab es ein Spiele-Programm für die Kinder und einen Flohmarkt. Der Bürgermeis­ter meinte, dass gut über 1000 Besucher zur Einweihung gekommen waren.

„Eine Begegnungs­stätte für Jung und Alt.“

Pfarrer Richard Dick

 ?? Fotos: Wilhelm Unfried ?? Rund 2,8 Millionen Euro hat sich die Gemeinde Rammingen ihr neues Gemeindeha­us kosten lassen. Während die Festgäste zur Einweihung zogen, übernahm die Jugend den schön gestaltete­n Dorfplatz mit Brunnen.
Fotos: Wilhelm Unfried Rund 2,8 Millionen Euro hat sich die Gemeinde Rammingen ihr neues Gemeindeha­us kosten lassen. Während die Festgäste zur Einweihung zogen, übernahm die Jugend den schön gestaltete­n Dorfplatz mit Brunnen.
 ??  ?? Architekt Ulrich Förg überreicht­e Bürgermeis­ter Anton Schwele (links) symbolisch den Schlüssel zum neuen Gemeindeha­us.
Architekt Ulrich Förg überreicht­e Bürgermeis­ter Anton Schwele (links) symbolisch den Schlüssel zum neuen Gemeindeha­us.
 ??  ?? Pfarrer Richard Dick segnete das neue Ramminger Gemeindeha­us.
Pfarrer Richard Dick segnete das neue Ramminger Gemeindeha­us.

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