Feuerwehr hat viel zu tun
Serie Ein Großbrand bei der Firma Weikmann mit 13 weiteren Nachlöscharbeiten und viele zusätzliche Einsätze: Die Mindelheimer Wehr war in den vergangenen Wochen gut beschäftigt. Nun ziehen die Verantwortlichen ein Resümee
Eine regelrechte Einsatzserie hat die Mindelheimer Feuerwehr hinter sich. Dem Brand bei der Firma Weikmann folgten zahlreiche weitere Einsätze.
Mindelheim Die Freiwillige Feuerwehr Mindelheim ist in den vergangenen Wochen sehr gefordert worden. Eine regelrechte Einsatzserie begann mit dem Feuer der Firma Weikmann am 12. Juli (wir berichteten). Der Brand hielt die Feuerwehrler den ganzen Tag auf Trab und auch zu einem Verkehrsunfall auf der Autobahn rückten sie am selben Tag noch aus. Als die Wehrmänner den Brand der Lagerhallen am Mindelheimer Bahnhof im Griff hatten, waren täglich mehrere Nachlöscharbeiten notwendig.
13 Mal mussten die Helfer insgesamt zu Nachlöscharbeiten ausrücken, zusätzlich gab es in den vergangenen zwei Wochen mehrere Verkehrsunfälle, eine Ölspur, einen Brand der Sauna im Lohhof sowie einen weiteren Brand einer Absauganlage zu bewältigen. „Das hohe Einsatzaufkommen der letzten Wochen konnte unsere hochmotivierte und gut ausgebildete Mannschaft ohne Probleme abarbeiten, allerdings wird es mit der Zeit schon sehr anstrengend, durch den wenigen Schlaf und die zusätzliche körperliche Belastung wegzustecken“, resümierte Kommandant Stephan Jäckle und erinnert gleichzeitig wieder daran, dass es sich bei der Mindelheimer Wehr um keine Berufsfeuerwehr handelt.
Alle Feuerwehreinsätze werden in der Freizeit geleistet und gerade einige Nachlöscharbeiten haben Feuerwehrler, die im Schichtdienst arbeiten oder im Urlaub waren, er„Wir wollen die Arbeitgeber so wenig wie möglich belasten“, sagt Jäckle und bedankt sich gleichzeitig für das große Verständnis bei allen Unternehmern.
„Normalerweise werden zwei Mann für die Nachlöscharbeiten benötigt“, erzählt Kreisbrandrat Alexander Möbus. Doch durch den besonderen Lagerplatz der Silos konnte nur von oben hineingeschaut und gelöscht werden. „Dazu waren immer mindestens zehn Leute im Einsatz, die mit der Drehleiter die Nachlöscharbeiten verrichteten.“
In 25 Meter Höhe brachten die Floriansjünger einen Schaumteppich zum Ablöschen in die Anlage. „Viel Wasser kann man nicht reinlassen aus statischen Gründen, da sich der Siloinhalt sonst mit Wasser vollsaugt“, erklärt Möbus und Minledigt. delheims Kommandant Stephan Jäckle ergänzt: „Durch zu viel Wasser können die Silos durch die Quellfähigkeit des Materials platzen und dadurch einstürzen.“Auch bei Schüttgut ist Vorsicht geboten, da es zu einer Staubexplosion kommen könnte.
In Mindelheim war die Gefahr jedoch schnell gebannt und die Wehrmänner arbeiteten routiniert und Hand in Hand. „Ein Silobrand wird in der Regel mit Löschgas bekämpft. Doch diese Variante war bei der Firma Weikmann nicht möglich, da hierfür die Silos abgeschlossen sein müssen, und der Deckel der Silos durchgebrannt war“, erklärt Jäckle. Die einzige Möglichkeit bestand darin, einen Schaumteppich auf das Brandgut aufzubringen, der sich jedoch durch die Temperaturen nicht lange hielt und nur eine Übergangslösung darstellte. „Das war für uns ein sehr unglücklicher Zustand, da wir ständig alarmiert wurden und nichts anderes tun konnten als das Ganze einzudämmen und auf die weitere Veranlassung der Versicherung und des Gutachters zu warten“, so Jäckle.
Dadurch zog sich das ganze Vorhaben einige Tage hin und es qualmte weiterhin. „Es ist schade, dass manche Leute aus Unwissenheit und mangels Fachwissens die Kompetenz der Feuerwehr infrage stellten, weil es noch längere Zeit geraucht hat“, sagt Jäckle. Mittlerweile wurden die Glutnester aus dem Silo mithilfe eines Krans beseitigt und damit ist auch der Qualm verschwunden.
Jäckle und Möbus hoffen, dass es in nächster Zeit wieder etwas ruhiger wird. „Solche Einsatzserien kommen leider immer wieder mal vor“, sagt Möbus und für jeden Einzelnen sei dies schon eine große Belastung. Doch die 112 Feuerwehrmänner und -frauen hätten wieder einmal mehr bewiesen, dass sie auch viele Einsätze mit Bravour meistern können.