Mindelheimer Zeitung

Gemeinsam auf Verbrecher­jagd

Sicherheit Warum Bayerns und Sachsens Polizei künftig in der Grenzregio­n zu Tschechien enger zusammenar­beiten

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Plauen Bayern und Sachsen verstärken mit einer gemeinsame­n Koordinier­ungsstelle den Kampf gegen Kriminalit­ät in der Grenzregio­n zu Tschechien. Die beiden Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) und Roland Wöller (CDU) eröffneten dazu am Donnerstag im sächsische­n Plauen das Fahndungs- und Kompetenzz­entrum (FKZ) „Vogtland“. Zusammen mit der Bundespoli­zei werden dort künftig die Maßnahmen der drei Polizeibeh­örden zur Bekämpfung der Grenzkrimi­nalität koordinier­t. Zuvor hatten Herrmann und Wöller einen Kooperatio­nsvertrag unterschri­eben, der auf einer gemeinsame­n Sitzung des bayerische­n und sächsische­n Kabinetts im Mai dieses Jahres beschlosse­n worden war.

Das Fünf-Punkte-Programm regelt die Zusammenar­beit beim Kampf gegen Betäubungs­mittelkrim­inalität, Kfz-Verschiebu­ng, Schleusung, Menschenha­ndel und Verstöße gegen das Waffenrech­t. Im Polizeirev­ier Plauen wurde ein ehemaliges Aktenlager zu einem Büro für das FKZ umgebaut. Jeweils ein Beamter der bayerische­n und der sächsische­n Landespoli­zei sowie der Bundespoli­zei sollen dort die Einsätze in der Region aufeinande­r abstimmen.

Bayerns Innenminis­ter Herrmann verwies darauf, dass der freizügige Reiseverke­hr nicht zu weniger Sicherheit führen dürfe, weil Verbrecher diese Freiheiten für ihre Zwecke nutzten. „Die Menschen in Franken und Sachsen sind sich einig: Ganoven möchten wir möglichst wenig hier haben.“Es sei wichtig, den regionalen Herausford­erungen im Dreiländer­eck Bayern–Sachsen–Tschechien Rechnung zu tragen mit einer noch besseren Zusammenar­beit und Koordinier­ung. Man habe nun gemeinsam mit der Bundespoli­zei und der bayerische­n Landespoli­zei eine gute Gelegenhei­t, von Plauen aus bessere und wirksamere Fahndung zu organisier­en, sagte Sachsens Innenminis­ter Wöller. „Wir eröffnen damit einen Prozess, die grenznahe Sicherheit­sarchitekt­ur fortzuschr­eiben und zu verbessern.“

Das FKZ „Vogtland“ist die zweite von drei geplanten Einrichtun­gen dieser Art in Sachsen. Im November hatte Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) in Bautzen das FKZ „Ostsachsen“eröffnet. Am 30. August soll in Stollberg im Erzgebirge das FKZ „Mittelsach­sen“seinen Betrieb aufnehmen. Ziel sei es, entlang der Autobahnen A72, A4 und A17 für mehr Sicherheit im grenznahen Raum zu sorgen. „Wir wollen die Zusammenar­beit in den Landespoli­zeien und der Bundespoli­zei noch besser koordinier­en, uns gegenseiti­g bei den Fahndungsm­aßnahmen unterstütz­en und damit auch wirksamer Fahndungsd­ruck auf die Straße bringen“, sagte Wöller.

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Foto: Schmidt, dpa Machen an der Grenze gemeinsame Sache: Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (r.) und sein sächsische­r Kollege Roland Wöller.

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