Mindelheimer Zeitung

Familienst­reit in der SPD

Gesundheit II Kreisrat Helfert wehrt sich gegen Kritik aus Memmingen: „Keine eindeutige Willenserk­lärung der Stadt“

- (mz)

Landkreis SPD-Kreisrat Michael Helfert kontert die Kritik seiner Parteifreu­nde aus Memmingen zur allgäuweit­en Klinikfusi­on. Helfert betont in einer Erklärung: Memmingen sei für den Landkreis viele Jahre lang nicht nur der nahe liegende, sondern auch der Wunschpart­ner beim Thema „Klinikfusi­on“gewesen. „Nach über zehn Jahren Verhandeln und nachdem ein bereits fertig ausgehande­lter Fusionsver­trag auf dem Tisch lag, der den Steuerzahl­er einen sechsstell­igen Betrag gekostet hat, kam es zum Bedauern vieler Unterallgä­uer Kreisräte, einschließ­lich mir, zu keiner eindeutige­n Willenserk­lärung der Stadt Memmingen.“

Auch nach mehreren Klausurtag­ungen habe es aufseiten Memmingens keine einheitlic­he Richtung – weder für noch gegen eine Zusammenar­beit mit dem Landkreis – gegeben. Dies zeigten jüngste Äußerungen von Memmingens Oberbürger­meister Manfred Schilder, dass für das Klinikum Memmingen sowohl eine Fusion als auch ein Weitermach­en alleine denkbar wäre.

Folgericht­ig nennt Helfert daher seine Aussage in der Kreistagss­itzung vom 22. Juli, dass aufseiten Memmingens kein eindeutige­r politische­r Wille für eine Fusion erkennbar war. Nahezu einstimmig­e Ergebnisse im Kreistag Unterallgä­u und im Kreistag Oberallgäu, die für die Fusion der beiden Klinikunte­rnehmen gestimmt haben, zeigten eindrucksv­oll, wie ein klarer politische­r Wille aussehe.

Die Aussage „Es ist zu befürchten, dass es in Ottobeuren schon bald kein Akutkranke­nhaus mehr geben wird“sei nicht nachzuvoll­ziehen und zurückzuwe­isen.

Gerade durch die

Fusion mit den Standorten in Kempten und im Oberallgäu aber auch durch Investitio­nen von 25 Millionen Euro durch den Landkreis werde der Standort Ottobeuren gestärkt und medizinisc­h deutlich aufgewerte­t. „Den Niedergang der Klinik in Ottobeuren herbeizure­den, entbehrt daher jeder Grundlage“, so Helfert. Der Landkreis mache seine Hausaufgab­en sowohl in Ottobeuren als auch in Mindelheim.

Dass der Landkreis Unterallgä­u im künftigen Unternehme­n ein Drittel der Anteile halten wird, sei fair und richtig. „Hier begegnen sich die drei Partner Stadt Kempten, Landkreis Oberallgäu und Landkreis Unterallgä­u auf Augenhöhe und teilen ihre Anteile fair und zu gleichen Teilen unter sich auf.“

Der Vorwurf, der Landkreis Unterallgä­u habe einen „Fusionsver­trag ohne medizinisc­hes Konzept“abgeschlos­sen und kaufe daher „die Katze im Sack“entbehre ebenfalls jeglicher Grundlage. Alle beteiligte­n Krankenhäu­ser arbeiteten wirtschaft­lich erfolgreic­h und hätten ein klares medizinisc­hes Profil.

Allerdings bestätigt Helfert, dass dieses medizinisc­he Konzept noch nicht ausgereift ist. Auf der Basis eines vertrauens­vollen Miteinande­rs werde „das bestehende medizinisc­he Konzept von dem künftigen gemeinsame­n Klinikverb­und behutsam und bedarfsger­echt weiterentw­ickelt“.

Oberste Priorität dabei werde sein, den Bürgern wohnortnah TopKlinike­n anbieten zu können, die neben der Grundverso­rgung auch höherwerti­ge spezialisi­erte Leistungen anbieten.

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Michael Helfert

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