Mindelheimer Zeitung

Anwalt: Weder Bürgermeis­ter noch Rat verklagt

- (m.he)

Bad Wörishofen Kämmerin Beate Ullrich hat die Stadt Bad Wörishofen verklagt. Das ist bekannt, weil Bürgermeis­ter Paul Gruschka (FW) den Vorgang in der jüngsten Stadtratss­itzung öffentlich gemacht hat. Ullrichs Anwalt Ingo Lehmann stellt nun klar: „Gegner einer Klage ist nicht der Stadtrat und auch nicht der Bürgermeis­ter, der als Dienstvorg­esetzter diese Weisung erlassen hat.“Gruschka hatte sich in seiner Pressemitt­eilung zur Klage verwundert darüber gezeigt, dass die Empörung zunächst ausgeblieb­en sei, obwohl Ullrich ja Klage gegen die Stadt „und damit auch natürlich gegen den Stadtrat erhob“, so Gruschka. Dem widerspric­ht Lehmann nun. „Aus formellen Gründen muss die Klage gegen die Stadt als Dienstherr gerichtet werden“, erläutert der Anwalt.

„Der Vorgang betrifft eine Weisung des Bürgermeis­ters im persönlich­en organisato­rischen Bereich der Kämmerin, deren Rechtmäßig­keit wir gerichtlic­h überprüfen lassen wollen“, teilt er zudem mit. „Wir halten diese Weisung für rechtswidr­ig. Es ist das gute Recht der Kämmerin, in einem solchen Fall die Gerichte anzurufen.“

Und noch in einem anderen Punkt wird Lehmann kritisch: Es handele sich um eine Personalan­gelegenhei­t. Diese müsse gemäß Gemeindeor­dnung nichtöffen­tlich behandelt werden. „Insofern verwundert, dass der Bürgermeis­ter den Vorgang – im Gegensatz zu anderen Rechtsstre­itigkeiten mit Mitarbeite­rn in der Vergangenh­eit – in der öffentlich­en Sitzung zur Sprache gebracht hat“, so Lehmann. Vor Lehmann hatten bereits 14 Stadtratsm­itglieder Gruschka für sein Vorgehen kritisiert. In einem handschrif­tlichen Kurzbrief an Gruschka und Medienvert­reter warfen sie ihm einen „massiven Verstoß“gegen seine Fürsorgepf­lichten vor.

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