Mindelheimer Zeitung

Die Wälder retten

Vielen Bäumen in Deutschlan­d geht es nicht gut. Sie leiden unter der Trockenhei­t

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Es riecht nach Moos und Tannennade­ln. Dicke Baumriesen ragen in die Höhe, dazwischen strecken junge Bäumchen ihre ersten Blätter raus. So sieht ein schöner Wald aus. Leider ist der Wald in Deutschlan­d nicht überall gesund.

In vielen Regionen stehen vertrockne­te Bäume ohne Nadeln. Oder Bäume liegen auf dem Boden, weil der Wind sie umgeworfen hat. „Dem Wald geht es im Moment sehr schlecht“, sagt Christoph Rullmann. Er ist Förster und außerdem Chef einer Organisati­on von Waldschütz­ern.

Mehr Mischung ist gut und gesund

Die Wälder leiden vor allem unter der Trockenhei­t. Sind die Bäume davon geschwächt, ist es leichter für Insekten wie den Borkenkäfe­r, sie anzugreife­n. „Die Käfer fressen unter der Rinde quer zum Stamm und schneiden dem Baum so die Wasserzufu­hr ab“, sagt Herr Rullmann. Das führt dazu, dass momentan viele Fichten vertrockne­n. Das sind Nadelbäume.

„Je trockener es ist, desto mehr Fläche brennt auch“, sagt Herr Rullmann. Schuld an Waldbrände­n wie zuletzt sind fast immer Menschen. Doch da, wo viele trockene Nadelbäume stehen, breiten sich die Feuer dann besonders rasch aus. „Was wir brauchen, ist Mischwald“, sagt Christoph Rullmann. Also einen Wald aus verschiede­nen Arten wie etwa den Nadelbäume­n Fichte und Kiefer und Laubbäumen wie Buche und Eiche. So ein Wald ist robuster.

Besteht ein Wald aus mehreren Baumarten und eine davon wird durch Borkenkäfe­r geschädigt, bleibt dennoch der Wald erhalten. „In die Lücken können schnell junge Bäume reinwachse­n“, sagt der Experte. Er empfiehlt Wälder mit einer Mischung aus jungen und älteren Bäumen.

Auch Politiker wollen sich mehr um die Wälder kümmern. Kürzlich trafen sich deswegen mehrere Minister im Ort Moritzburg im Bundesland Sachsen. Eine Politikeri­n sagte: „Nur mit vereinten Kräften stemmen wir die Mammutaufg­abe, die vor uns liegt, um unseren Wald zu retten.“

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