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Etat Trotz der Kindergartenerweiterung legt Wiedergeltingen einen soliden Haushalt vor
Wiedergeltingen Nur ein geringer Restbetrag trennt die Gemeinde Wiedergeltingen von der absoluten Schuldenfreiheit. Doch wenn zu Beginn des nächsten Jahres die vollständige Rückzahlung des bestehenden Darlehens über die Bühne gegangen ist, dann steht am Ende nur noch die schwarze Null – das erste Mal seit der Gebietsreform vor mehr als 40 Jahren und trotz der Aussicht auf einen Investitionsbedarf in Höhe von 1,7 Millionen Euro.
So war es nicht nur den teilweise tropischen Temperaturen am Sitzungstag geschuldet, dass sich der Gemeinderat samt Bürgermeister Norbert Führer in mehr als entspannter Stimmung am Ratstisch einfand, um über den Haushaltsplan und die Beschlussfassung der Haushaltssatzung für 2019 zu diskutieren. Dazu eingeladen waren auch die beiden Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft (VG), ClausDieter Hiemer und Christian Schöffel.
Was Führer in seiner einführenden Rede bereits vorwegnahm, sollte von beiden dann anschließend bestätigt werden. Wiedergeltingens Haushaltslage ist solide. Sehr gute Nachrichten für die Gemeinde also und ein einstimmiges Einvernehmen der Räte für die Arbeit der beiden Kämmerer.
Die Weichen dazu gestellt wurden bereits in 2018, dessen Verlauf Schöffel als „sehr erfreulich“bezeichnete. Zwar gab es planmäßig ein Defizit im Verwaltungshaushalt 2018, das mit einer Rücklagenentnahme ausgeglichen werden sollte, was letztlich aber aufgrund von Steuermehreinnahmen nicht notwendig war, erklärte der Kämmerer. Weil die Gemeinde auch deutlich weniger ausgab als vorgesehen, führte dies - neben weiteren Faktoren – zu einem Jahresergebnis in Höhe von rund 946.000 Euro „über Plan“. Geblieben sei ein „schöner Rücklagenbestand“, und das, obwohl die Gemeinde auch einige Haushaltsüberschreitungen zu verbuchen hatte.
Als Kämmerer Claus-Dieter Hiemer schließlich auf den Haushaltsplan 2019 einging, konnte auch er für 2019 von einem „deutlich besseren Jahr“sprechen als die Jahre zuvor. Allein 315.000 Euro Mehreinnahmen bei Steuern und Schlüsselzuweisungen im Vergleich zu 2018 können verbucht werden, dazu rund 390.000 Euro weniger an Kreisumlage. Unter dem Strich ergebe sich so - unter Berücksichtigung einer Vielzahl von kleineren Veränderungen - eine Zuführung an den Vermögenshaushalt in Höhe von 524.000 Euro, so der Kämmerer der VG. Einen „positiven Trend“stellen zudem die seit 2015 deutlich und nachhaltig gewachsenen Gewerbesteuereinnahmen dar, allein dieser Posten hat eine geschätzte Größenordnung von 700.000 Euro. „Den Unternehmen bei uns geht es derzeit erfreulicherweise gut“, konstatierte Hiemer. Stabil auf hohem Niveau bleibt auch der Einkommenssteueranteil der Gemeinde, den der Kämmerer für 2019 mit 820.000 Euro beziffert.
Wie Bürgermeister Norbert Führer zu Beginn bereits erwähnte, kommt der Haushalt in 2019 ohne Kreditaufnahme aus; an der Schuldenfreiheit wird sich auch in den kommenden Jahren erst einmal wenig ändern, sagte Claus-Dieter Hiemer. Selbst für die geplanten Investitionen im Finanzplan 2020 bis 2022 in Höhe von insgesamt 5 Millionen Euro müssen „aus heutiger Sicht“keine weiteren Kredite aufgenommen werden. Schwerpunkte darin sind der geplante Kindergartenneubau, die Ausweisung und Erschließung weiterer Baugebiete sowie die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges. Das liege vor allen Dingen an der erfreulichen Einnahmensituation und der gut gefüllten Rücklage.
Der Gesamtbetrag der Investitionen in 2019 - darunter die Erschließung des Baugebiets „Hungerbach Nord“in Höhe von 280.000 Euro, 200.000 Euro für Grunderwerb oder Planungskosten für den Kindergartenneubau in Höhe von ebenfalls 200.000 Euro - plus der Investitionsförderungsmaßnahmen beträgt rund 1,7 Millionen Euro. Finanziert werden diese Maßnahmen schwerpunktmäßig durch den Verkauf der Bauplätze samt Einnahmen aus den Erschließungsbeiträgen und durch den Einnahmenüberschuss aus dem Verwaltungshaushalt als Ergebnis der guten Einnahmensituation, folgerte Hiemer.
Zwar liege die Investitionssumme deutlich niedriger als die des Vorjahres, werde sie sich spätestens 2020 durch den Kindergartenneubau wieder Richtung drei Millionen Euro erhöhen. Hier sah der Kämmerer dann auch das größte Risiko der Haushaltsplanungen. Zum einen gibt es noch keine Kostensicherheit, da noch nicht ausgeschrieben werden kann. Soll heißen: stichfeste Zahlen für den Neubau könne es vorab nicht geben.
„Aus heutiger Sicht müssen keine weiteren Kredite ausgenommen werden.“
Kämmerer Claus-Dieter Hiemer