Macht der Gewohnheit
Mein Hirn ist schon alt und Neuem gegenüber nicht mehr sehr aufgeschlossen. Naja, ich seh’s ein, immer wieder das Gewohnte zu sehen und zu hören, spart Energie und das ist ja auch was wert. Aber es verleitet eben auch zu komischen Vorstellungen in ebendiesem Hirn.
Als ich kürzlich in einem Büro bei Freunden stand, wurde dort über Fluchtwege gesprochen und dass es eben notwendig sei, im Falle eines Feuers einen weiteren Fluchtweg zu haben, sollte das Treppenhaus verraucht sein. In diesem Fall sei es n nur an einer Ecke des Gebäudes möglich, angeleitet zu werden.
Prompt hatte ich Bilder im Kopf, wie an eben genau dieser besagten Stelle auf dem Stockwerk ein Anleiter oder eine Anleiterin standen, die den Leuten erklärten, wie sie sich zu verhalten hatten im Brandfall. Und vor meinem inneren Auge erschien das Bild einer Stewardess im Flugzeug, die auf die Notausgänge weist. Nach längerem Hin und Her und größeren Diskussionen, verstand ich dann endlich, dass es sich nicht um das Anleiten und eine Anleitung zur Flucht handelte, sondern um das „Anleitern“. Sprich die Stelle, an der die Feuerwehr die Drehleiter platzieren konnte, um die Leute aus den oberen Stockwerken zu retten. Liebe Feuerwehrleute verzeiht, aber dieses Wort ist mir wirklich noch gar nie über den Weg gelaufen. Und prompt hat mein Hirn eben nur verstanden, was es schon kannte: anleiten. Und: Die Notausgänge befinden sich hier, hier und hier!