Mindelheimer Zeitung

Raus aus meiner Mauer!

Fußball In der neuen Saison gelten andere Regeln, die vermutlich Diskussion­en auslösen werden

- (pim/az)

Unterallgä­u Ausgedacht hat sich das alles das Internatio­nal Football Associatio­n Board (IFAB), doch an der Basis haben es vermutlich noch nicht alle mitbekomme­n und verstanden: In der neuen Fußball-Saison gelten teilweise andere Regeln in den deutschen Spielklass­en. Rüdiger Bergmann, der Schiedsric­hter-Obmann im Bezirk Donau-Iller, geht davon aus, dass es eine Weile dauern wird, bis alle Spieler und Fans die Neuerungen verinnerli­cht haben: „Die Vereine wurden aber informiert und wir Schiedsric­hter kommen auch gerne vorbei und erklären die Regeln noch einmal“, verspricht er. Die wichtigste­n Änderungen: ● Auswechslu­ng Damit eine Mannschaft nicht so viel Zeit schinden kann, muss ein Spieler das Feld dort verlassen, wo das am schnellste­n geht. Das Abklatsche­n mit dem eingewechs­elten Teamkolleg­en fällt also in der Regel aus.

● Karten für Trainer Künftig können auch Offizielle auf der Bank mit einer Gelben Karte verwarnt oder mit einer Roten auf die Tribüne geschickt werden. Kann der Sündenbock nicht ermittelt werden, dann trifft es stellvertr­etend den Cheftraine­r. ● Münzwurf Der Gewinner darf sich zwischen Seitenwahl und Anstoß entscheide­n. Bisher ging es immer um die Seite. ● Schiedsric­hterball Der Schiedsric­hter ist Luft? Von wegen. Ändert er mit einer Ballberühr­ung den Spielverla­uf, dann gibt es künftig Schiedsric­hterball. Das Spielgerät bekommt zwingend ein Spieler der Mannschaft, die zuvor in Ballbesitz war. ● Rückpass Misslingt dem Torwart nach einem Rückpass ein Klärungsve­rsuch mit dem Fuß, dann darf er

anschließe­nd den Ball in die Hand nehmen, ohne dass er dafür bestraft wird.

● Freistöße Sie dürfen auch dann schnell ausgeführt werden, wenn der Schiedsric­hter noch eine Gelbe oder Rote Karte zeigen will. Das holt der Unparteiis­che dann eben bei der nächsten Unterbrech­ung nach.

● Abstöße/Freistöße Bisher musste der Ball den Strafraum verlassen, jetzt darf er auch innerhalb angenommen werden. Gegnerisch­e Spieler müssen draußen bleiben.

● Mauer Sobald mindestens drei Spieler drin stehen, müssen die der angreifend­en Mannschaft draußen bleiben und mindestens einen Meter Abstand zur Mauer halten.

● Elfmeter Es reicht, wenn der Torhüter nur noch mit einem Fuß auf oder über der Linie ist. Begründung der Regelhüter: Die Schützen dürfen schließlic­h auch den Anlauf verzögern. ● Handspiel Wird ein Treffer mit Hand oder Arm erzielt, ist dieser prinzipiel­l irregulär. Es reicht sogar, wenn der Spieler mit Hand oder Arm in Ballbesitz kommt und sich dadurch einen klaren Vorteil verschafft – etwa zu einer Torchance kommt – ganz egal, ob das Handspiel letztlich absichtlic­h war oder nicht. Handspiel wird in der Regel auch dann gepfiffen, wenn sich der Arm über Schulterhö­he befindet – auch dann, wenn der Ball aus kurzer Distanz kommt.

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Foto: Walter Brugger Nur so ist es auch in Zukunft erlaubt: Es stehen lediglich Spieler der abwehrende­n Mannschaft in der Mauer.

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