Die Kultserie und ihre Macher
● Serie Die am 8. Dezember 1985 gestartete „Lindenstraße“spielt in München, wird aber in Köln auf dem Studiogelände des WDR produziert. Vorbild war die Serie „Coronation Street“, die der 1941 in Augsburg geborene Hans Wilhelm Geißendörfer in den 70ern in England kennenlernte.
● Macher Dort verliebte sich Geißendörfer auch in seine Frau, eine Engländerin. Sie haben drei Töchter. Hana, die 1984 in London geboren wurde, studierte in Bristol Volkswirtschaftslehre und besuchte dann die Internationale Filmschule in Paris. Seit 2015 ist sie Produzentin der „Lindenstraße“. Zu den bekanntesten Kinofilmen ihres Vaters zählen der „Oscar“-nominierte Film „Die gläserne Zelle“sowie die Thomas-Mann-Verfilmung „Der Zauberberg“.
● Einstellung Mitte November 2018 teilte der WDR mit, dass die „Lindenstraße“nicht fortgeführt werde. „Die Fernsehprogrammkonferenz der ARD hat sich mehrheitlich gegen eine Verlängerung des Produktionsvertrages mit der Geißendörfer Filmund Fernsehproduktion ausgesprochen. Die letzte Folge der Serie wird im März 2020 im Ersten ausgestrahlt.“Zur Begründung hieß es: Die „Lindenstraße“sei „eine Ikone“im deutschen Fernsehen, doch „wir müssen nüchtern und mit Bedauern feststellen: Das Zuschauerinteresse und unsere unvermeidbaren Sparzwänge sind nicht vereinbar mit den Produktionskosten für eine solch hochwertige Serie“. 1995 etwa hatte jede Folge der Serie laut WDR 6,74 Millionen Zuschauer (im Jahresschnitt), 2018 noch 2,18 Millionen. Zu den Produktionskosten sagte Hana Geißendörfer damals, dass der durchschnittliche Minutenpreis des 18.50-Uhr-Sendeplatzes in der ARD bei 8750 Euro liege. „Wir liegen drunter.“(AZ)