Mindelheimer Zeitung

Jetzt legt Tirol nach

Pläne für weitere Blockabfer­tigung

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Innsbruck Tirol legt beim umstritten­en Thema Blockabfer­tigung jetzt nach: Das österreich­ische Bundesland will im ersten Halbjahr 2020 an 20 Tagen Lastwagen nur blockweise die Grenze passieren lassen. Das beschloss die Tiroler Landesregi­erung am Donnerstag. „Nach knapp zwei Jahren bestätigen sich die Blockabfer­tigungen als unverzicht­bares Verkehrsle­nkungsinst­rument, um die Verkehrs- und Versorgung­ssicherhei­t an besonders kritischen Tagen zu gewährleis­ten“, sagte Tirols Landeschef Günther Platter.

Nun gehe es darum, die Blockabfer­tigungen technisch durch ein automatisi­ertes System zu unterstütz­en. Damit soll im Februar nächsten Jahres begonnen werden. Aus Deutschlan­d gibt es viel Kritik an Tirols Vorgehen.

Tirols Verkehrsre­ferentin Ingrid Felipe erklärte, dass der Verkehr

Auf bayerische­r Seite kommt es oft zu langen Staus

insgesamt, insbesonde­re das Verkehrsau­fkommen an den Wochenende­n, als auch der Güterverke­hr im Jahr 2018 zugenommen hätten. „Der Brenner ist im Vergleich zu anderen alpenquere­nden Pässen nach wie vor der am stärksten belastete Übergang“, erklärte Felipe mit Verweis auf einen neuen Verkehrsbe­richt und ergänzte: „Mehr als die Hälfte der Transit-Lkw nahmen einen Mehr- oder Umweg über den Brenner in Kauf.“

Das 1,35 Millionen Euro teure Dosiersyst­em soll dafür sorgen, dass an Blockabfer­tigungstag­en etwa alle zwölf Sekunden ein Lastwagen den Grenzüberg­ang bei Kufstein-Nord passieren kann. Maximal bleibt es bei 300 Lastern pro Stunde, die über die Grenze kommen.

Im Jahr 2018 wurden Lastwagen an der Grenze nach Angaben des Landes Tirol an 27 Tagen blockweise abgefertig­t, im laufenden Jahr an bislang 19 Tagen. Auf bayerische­r Seite hat die Lkw-Blockabfer­tigung oft sehr lange Staus zur Folge. Nach österreich­ischen Angaben fahren jährlich bis zu 2,5 Millionen Lastwagen über den Brenner.

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