Mindelheimer Zeitung

Der Kampf um Wohnungen verschärft sich

- VON STEPHANIE SARTOR sast@augsburger-allgemeine.de

Es ist ja nachvollzi­ehbar: In Bayern gibt es so viele hinreißend schöne Regionen, dass es natürlich verlockend ist, sich an einem hübschen Fleckchen eine Zweitwohnu­ng zuzulegen. Die Vorstellun­g hat Charme: Im Winter, wenn es in der Stadt grau und matschig ist, ins Winter-Wunderland der Alpen fahren, ein paar Tage ausspannen. Oder im Sommer, wenn sich die Hitze in den Straßen der Großstädte staut, an den Königsee fliehen, die Füße ins Wasser halten, die klare Bergluft atmen.

Nur: Wann macht man das schon? Die meiste Zeit wird das Zweitdomiz­il wohl leer stehen. Und das ist, angesichts der angespannt­en Situation auf dem Wohnungsma­rkt, ein großes Problem. Die Bürger, die in den Tourismuso­rten Bayerns leben, müssen schon mit den Menschenma­ssen klarkommen, mit den Staus, den vielerorts maßlos überteuert­en Restaurant­s. Und durch die leer stehenden Immobilien verschärft sich für sie der ohnehin schon heftig ausgefocht­ene Kampf um freie Wohnungen.

Dass nun also Kommunen darüber nachdenken, wie sie diesem Konflikt begegnen können, ist nur allzu verständli­ch. Natürlich werden sich aber auch Immobilien-Interessen­ten in ihrer persönlich­en Freiheit eingeschrä­nkt fühlen. Aber: Ein Zweitwohnu­ngsstopp ist nur in Orten möglich, die überwiegen­d vom Tourismus geprägt sind. Wer eine Ferienresi­denz will, kann auf weniger frequentie­rte Orte ausweichen – da ist es ohnehin viel ruhiger. Und Ruhe – das ist es ja schließlic­h, wonach sich der gestresste Großstädte­r sehnt.

Lesen Sie dazu den Artikel „Die Gegner der Geisterhäu­ser“.

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