Der Kampf um Wohnungen verschärft sich
Es ist ja nachvollziehbar: In Bayern gibt es so viele hinreißend schöne Regionen, dass es natürlich verlockend ist, sich an einem hübschen Fleckchen eine Zweitwohnung zuzulegen. Die Vorstellung hat Charme: Im Winter, wenn es in der Stadt grau und matschig ist, ins Winter-Wunderland der Alpen fahren, ein paar Tage ausspannen. Oder im Sommer, wenn sich die Hitze in den Straßen der Großstädte staut, an den Königsee fliehen, die Füße ins Wasser halten, die klare Bergluft atmen.
Nur: Wann macht man das schon? Die meiste Zeit wird das Zweitdomizil wohl leer stehen. Und das ist, angesichts der angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt, ein großes Problem. Die Bürger, die in den Tourismusorten Bayerns leben, müssen schon mit den Menschenmassen klarkommen, mit den Staus, den vielerorts maßlos überteuerten Restaurants. Und durch die leer stehenden Immobilien verschärft sich für sie der ohnehin schon heftig ausgefochtene Kampf um freie Wohnungen.
Dass nun also Kommunen darüber nachdenken, wie sie diesem Konflikt begegnen können, ist nur allzu verständlich. Natürlich werden sich aber auch Immobilien-Interessenten in ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt fühlen. Aber: Ein Zweitwohnungsstopp ist nur in Orten möglich, die überwiegend vom Tourismus geprägt sind. Wer eine Ferienresidenz will, kann auf weniger frequentierte Orte ausweichen – da ist es ohnehin viel ruhiger. Und Ruhe – das ist es ja schließlich, wonach sich der gestresste Großstädter sehnt.
Lesen Sie dazu den Artikel „Die Gegner der Geisterhäuser“.