Ein machtbesessener Herrscher
Am 15. August hätte der berühmte Feldherr Napoleon seinen 250. Geburtstag gehabt
Er begann als Soldat, führte dann eine ganze Armee an und wurde schließlich ein berühmter Feldherr. Die Rede ist von Napoleon Bonaparte. Dieser Mann riss vor über 200 Jahren in Frankreich die Macht an sich. Den meisten Franzosen gefiel das. Denn zunächst sorgte Napoleon dafür, dass es den Menschen besser ging als zuvor. Doch der machtbesessene Herrscher wollte mehr – und sollte scheitern.
Geboren wurde Napoleon am 15. August 1769 auf Korsika, einer Insel im Mittelmeer. Ursprünglich trug der Junge einen etwas anderen Namen: Er hieß Napoleone Buonaparte. Klingt italienisch? Ist es auch. Bis kurz vor seiner Geburt zählte die Insel zu Italien. Mit neun Jahren musste Napoleon seine Familie verlassen. Seine Eltern schickten ihn nach Frankreich. Dort sollte er Französisch lernen und Soldat werden.
Von seinen Mitschülern wurde Napoleon deshalb oft gehänselt – wegen seines Akzents und seines Namens. Den änderte Napoleon später und ließ ihn französischer klingen. Aus Napoleone Buonaparte machte er: Napoleon Bonaparte. Niemand hätte damals wohl gedacht, dass Napoleon bald so berühmt sein sollte, dass die Leute ihn nur noch beim Vornamen nennen.
Doch der junge Mann erlebte eine steile Karriere. In kurzer Zeit stieg er vom Soldaten zum Kaiser von Frankreich auf. Napoleon ließ Straßen und Brücken bauen und wichtige Gebäude sanieren. Er sorgte dafür, dass Getreide wieder bezahlbar war und weniger Leute hungerten.
Aber Napoleon wollte mehr erreichen. Der Herrscher führte einen Krieg nach dem anderen. Er wollte über ganz Europa regieren! Teile von Italien und den Niederlanden hatte er schon erobert. Auch auf Länder wie Spanien, die Schweiz und das Gebiet des heutigen Deutschlands hatte er Einfluss. Doch dann schlossen sich die anderen Herrscher in Europa zusammen, um es gemeinsam mit Napoleon aufzunehmen.
Zuerst verlor Napoleon die sogenannte Völkerschlacht bei Leipzig. Die Stadt liegt heute im Bundesland Sachsen. Schließlich kam es zu einer letzten großen Schlacht. Bei Waterloo im heutigen Land Belgien kämpfte der Feldherr mit seinen Soldaten gegen Großbritannien und Preußen – und verlor erneut. Napoleon wurde vom Thron gestürzt und auf eine weit entfernte Insel verbannt: nach St. Helena, mitten im südlichen Atlantik. Dort starb er am 5. Mai 1821. Sein Sarkophag liegt im Pariser Invalidendom. (dpa, lea)