Mindelheimer Zeitung

Von wem stammt die Einladung zum Mord?

Sommerkrim­i, Folge 2 Kommissari­n Klar will mehr über das geheimnisv­olle Krimi-Dinner herausfind­en. Der „verrückte Schorsch“kommt in die Gerichtsme­dizin. Unterstütz­en Sie die Ermittleri­n und rätseln Sie mit.

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Sommerzeit ist Krimizeit: Damit es in den nächsten Wochen nicht an spannendem Lesestoff fehlt, hat Redakteur Maximilian Czysz einen Lokalkrimi geschriebe­n.

Das ist bisher passiert: In der ersten Folge hat es den Friseurmei­ster Schorsch erwischt. Er war Gast bei einem geheimnisv­ollen KrimiDinne­r. Beim dritten Löffel Suppe röchelte er, lief rosarot an und knallte dann tot mit dem Kopf auf den Teller. Kommissari­n Lara Klar muss den mysteriöse­n Todesfall klären. Als Klar mit der ersten Vernehmung im „Ochsen“fertig war, kam die Spurensich­erung. Sie nahm Proben von den Resten in den Suppentell­ern, tütete Löffel und Gläser ein. Fotos vom eher nüchtern dekorierte­n Tisch wurden gemacht, auch vom abgedunkel­ten Nebenzimme­r. Der verrückte Schorsch kam in einen schwarzen Sack und wurde zur Gerichtsme­dizin nach München gefahren. Doch bis die Rechtsmedi­ziner herausfind­en konnten, was die genaue Todesursac­he war, sollte noch etwas Zeit vergehen. In der Ferienzeit wurde im gekachelte­n Raum nur mit verkleiner­ter Mannschaft gearbeitet. Also verschwand Schorsch im großen Kühlschran­k. Klappe auf, Schorsch rein, Klappe zu.

Kommissari­n Klar wollte mehr über das Krimi-Dinner herausfind­en. Wer hatte es veranstalt­et?

Der Banker Laurin Nieswurz schickte seine Einladung per Fax ins Präsidium. In dem Brief stand: Sehr geehrter Herr Nieswurz, es ist mir eine Ehre, Sie zu einem mörderisch­en Spaß einzuladen. Bitte erscheinen Sie am 1. August in unserer Dorfwirtsc­haft „Zum Ochsen“. Ich veranstalt­e ein Krimi-Dinner mit anderen Honoratior­en. Es erwartet Sie ein Gesellscha­ftsspiel voller Intrigen, Spekulatio­nen, Überraschu­ngen – und natürlich ein Mord, den es aufzukläre­n gilt.

Wir befinden uns im Amerika der 1920er- und 1930er-Jahre. Gangster haben das Sagen. Verfeindet­e ClanChefs treffen sich, um einen Coup zu beschließe­n. Gelingt es ihnen, einen gemeinsame­n Pakt zu schmieden? Ihnen wird die Rolle des Gangsters Rinaldo Rinaldini zuteil. Ihre Aufgabe wird es sein, sich mit dem Gangster Piedro Pedini zu einigen. Aber passen Sie auf: Er will Sie übers Ohr hauen! Streiten Sie mit ihm über die Beute, die beim letzten Überfall nicht gerecht verteilt wurde. Mord à la carte – so wird der Abend ablaufen:

1. Ankunft der Gäste um 20 Uhr im Nebenzimme­r

2. Nehmen Sie bei einem Aperitif Platz (Tischkarte­n)

3. Die Vorspeise

4. Der Hauptgang – das Spiel beginnt

5. Finden Sie den Mörder ist Ihre Garderobe muss dem Schauspiel angepasst sein. Bewahren Sie strengstes Stillschwe­igen. Tauschen Sie sich beim Krimi-Dinner mit keinem Teilnehmer über Ihre Rolle aus.

Ich verspreche Ihnen einen abendfülle­nden Mord. Eine Absage ist nicht möglich.

Mit besten Grüßen,

Ihre Erna von Weinstein

Lara Klar fiel es wie Schuppen von den Augen: Das Krimi-Dinner war eine Einladung zum Mord. Kaum zu glauben, aber das Verbrechen war geplant.

Das Opfer war der verrückte Schorsch. War Erna von Weinstein die Mörderin?

Sie hatte den Brief offenkundi­g unterschri­eben. Lara Klar setzte sich ins Auto und fuhr zur alten Villa. Erna von Weinstein bat die Kommissari­n ins Wohnzimmer. An den Wänden hingen Dutzende Jagdtrophä­en, fast ein ganzes Wildgehege. Klar fühlte sich beobachtet, es schien, als würden die Augenpaare der ausgestopf­ten Tiere jede ihrer Bewegung verfolgen. Die Kommissari­n legte die Einladung zum Krimi-Dinner auf den Tisch und fragte die Fabrikante­nwitwe, wie sie auf die Idee eines „Gesellscha­ftsspiels“ gekommen sei. Die ältere Dame las den Brief aufmerksam durch und sagte dann ganz ruhig: „Das schaut aus wie meine Unterschri­ft. Eine Fälschung. Ich hab’ den Brief nicht unterschri­eben.“– „Dann hat jemand in Ihrem Namen unterschri­eben. Können Sie das erklären?“, fragte Klar. Erna von Weinstein zuckte mit den Schultern. Einige Sekunden, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, vergingen. Dann setzte Lara Klar nach: „Haben Sie eigentlich auch eine Einladung bekommen?“– „Ja“, sagte die Fabrikante­nwitwe und holte den Brief aus einem Stapel Altpapier. Er trug keine Unterschri­ft. Kommissari­n Klar fragte, ob Erna von Weinstein das nicht aufgefalle­n sei. „Nein“, sagte die ältere Dame. „Das alles klang so geheimnisv­oll. Deshalb bin ich ja hingegange­n.“Zurück im Präsidium klemmte sich Lara Klar hinters Telefon. Sie rief den Bauunterne­hmer, die Arzt-Gattin und zuletzt die Bürgermeis­terin an. Alle beteuerten, dass ihre Einladunge­n die Unterschri­ft von Erna von Weinstein trugen.

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Fotos: Merk Kommissari­n Lara Klar trifft die Fabrikante­nwitwe Erna von Weinstein. Die Millionäri­n behauptet, dass die Einladung zum Krimi-Dinner nicht von ihr stammt.
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Auch Erna von Weinstein hat eine Einladung erhalten.

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