Mindelheimer Zeitung

Pilzsammle­r müssen sich noch gedulden

Essen Obwohl es viel geregnet hat, gibt es bislang wenige Speisepilz­e in Bayern. Worauf man sich aber freuen kann

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München Pilzsammle­r müssen sich im Freistaat noch etwas gedulden: Bisher ist die Saison aus Sicht von Experten in weiten Teilen Bayerns eher durchwachs­en. „Die Speisepilz­e sind noch nicht toll, aber wir warten darauf“, sagt Pilzberate­r Georg Dünzl. Schon jetzt sei aber absehbar, dass die diesjährig­e Pilzsaison ergiebiger werden dürfte als im vergangene­n Jahr.

Nach dem regenreich­en August würden im September wieder mehr Speisepilz­e wachsen, prophezeit Christoph Hahn, Präsident der Bayerische­n Mykologisc­hen Gesellscha­ft. Denn die Wetterverh­ältnisse seien ideal gewesen: Die meisten Pilze wachsen bei Temperatur­en von 20 bis 25 Grad und Regen. „Bei der Feuchtigke­it hatten wir eigentlich schon mehr Pilze erwartet“, sagt Dünzl, als er gemeinsam mit Christoph Hahn in der Nähe vom Ammersee auf Pilzsuche ist. „Wir haben heute noch keinen einzigen Speisepilz gefunden.“Auch zu seiner Pilzberatu­ng in München seien in diesem Jahr bisher nur wenige Leute mit ihren Funden gekommen, erzählt er.

Am Alpenrand und im Bayerische­n Wald kehren Pilzsammle­r dagegen schon in diesen Tagen mit vollen Körben von ihren Streifzüge­n zurück. Pilzberate­r Rudi Markones fand im Urlaub im Bayerische­n Wald sogar einen seltenen Pilz. „Der lilablättr­ige Nabeling wurde davor erst ein Mal in Bayern gefunden“, sagt der Pilzsammle­r aus der unterfränk­ischen Gemeinde Kist. „Da ist man natürlich schon sehr zufrieden.“

Markones wird den ein Zentimeter großen Pilz nun trocknen lassen, um ihn später unter dem Mikroskop erforschen zu können. In seiner Heimat wird der Vorsitzend­e der „Pilzfreund­e Mainfranke­n“bald noch mehr Pilze unter die Lupe nehmen können. Im Frühjahr hat sein Verein nämlich das erste Pilzschutz­gebiet in Bayern eröffnet: Auf einem einen Hektar großen Waldstück bei Würzburg dürfen Pilze nun ganz ungestört wachsen.

In Bayern gibt es Pilzberate­r Markones zufolge zwischen 10000 und 12000 verschiede­ne Pilzarten. Er hofft, dass davon schon bald viele in seinem Schutzgebi­et wachsen. Ab Herbst will er dort Pilzführun­gen anbieten.

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Foto: Patrick Pleul, dpa Eine Freude für Pilzfreund­e: Drei schöne Steinpilze.

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