Eine Show für Franck
Fußball Die Vereine der italienischen Serie A haben für die anstehende Saison ordentlich aufgerüstet. Unter anderem spielt Franck Ribéry jetzt in Florenz. Favorit ist aber ein anderer Klub
Rom Mit einer bombastischen lila Lichtershow und dem Wort „Legend“wurde Ex-Bayern-Spieler Franck Ribéry in Florenz empfangen. Doch bei der Show „im Stile Rocky“, wie die Gazzetta dello Sport schrieb, machte Ribéry klar: „Ich möchte nicht der Konkurrent von Ronaldo sein.“Das wird dem 36-Jährigen beim AC Florenz auch kaum gelingen. Superstar Cristiano Ronaldo und Italiens Dauer-Meister Juventus Turin werden mit neuem Trainer in der anstehenden Saison in der Serie A alles daransetzen, nicht nur zum neunten Mal in Serie Meister zu werden. Dieses Mal muss mit Trainer Maurizio Sarri der Champions-League-Titel her. Alles andere wäre eine Niederlage – vor allem für Ronaldo.
Sarri wird zwar das Auftaktspiel beim FC Parma am Samstag verpassen: Diagnose Lungenentzündung. Doch das Team ist kompakt. Ronaldo ist so siegeshungrig und fit wie eh und je. Er habe „das wohl schwierigste Jahr“seines Lebens hinter sich, sagte der 34-jährige Portugiese zuletzt in einem TV-Interview. Damit bezog er sich auf die Vergewaltigungsvorwürfe in den USA. Kürzlich wurde bekannt, dass diese nicht weiter verfolgt würden. Ronaldo dürfte das neue Energie verschaffen.
Auch sonst ist die Mannschaft gefährlich wie eh und je. Im Sturm spielen neben Ronaldo Ex-BayernProfi Mario Mandzukic und Paolo Dybala. In der Abwehr wurde Matthijs de Ligt von Ajax Amsterdam als der teuerste Verteidiger in der italienischen Fußball-Geschichte verpflichtet. Als Torwart kehrt AltStar Gianluigi Buffon nach einem Zwischenspiel bei Paris Saint-Germain zurück, wenn auch nur als Ersatzmann hinter dem Polen Wojciech Szczesny.
Im Mittelfeld kommen Aaron Ramsey vom FC Arsenal und Adrien Rabiot von PSG hinzu, was immer wieder zu Spekulationen führte, dass der deutsche Weltmeister von 2014, Sami Khedira, Juve verlassen sollte. In einem Interview bestätigte er jedoch seinen Verbleib in Turin. Er wünsche sich, dass er bei 80 Prozent der Spiele mitwirken könne. Zudem will er mit Juventus alle drei Titel aus Meisterschaft, Pokal und Champions League gewinnen. Neben Khedira spielt im Team auch wieder Emre Can.
Zeichnet sich also gähnende Langeweile mit dem ewigen Ersten Juventus Turin ab? Italienische Medien wollen die Saison nicht abschreiben und sind optimistisch. „Die Stars sind zurück. RonaldoEffekt und weniger Steuern. Hier sind wieder die Großen aus dem Ausland“, schreibt der Corriere della Sera und zählt Spieler wie De Ligt oder den teuersten Torhüter in der Vereinsgeschichte, Pau Lopez, beim AS Rom auf.
Andere setzen ihre Hoffnungen auf Ex-Nationaltrainer Antonio Conte, der Juventus als neuer Trainer von Inter Mailand endlich herausfordern könnte. Ausgerechnet der Ex-Juventino könnte Inter zu alten Erfolgen führen – schließlich hatte er einst bei Juventus und Chelsea als Trainer auf Anhieb die Meisterschaft gewonnen.
Auch Ex-Bayern-Trainer Carlo Ancelotti zählt mit dem SSC Neapel zu den Herausforderern. Die vergangene Saison hatte das Team das dritte Mal in vier Jahren die Meisterschaft als Zweiter beendet. Am zweiten Ligawochenende steht schon der Klassiker Juve gegen Napoli an. Aber zuerst spielt Neapel schon am Samstag gegen Florenz. Für Ribéry wird es ein Wiedersehen mit seinem Ex-Trainer Ancelotti sein. Mehr Informationen zum Amateurfußball unter fupa.net/schwaben