Mindelheimer Zeitung

Gedankensp­iele rund um die Zukunft des Klosters

Konzert Katharine Mansfield stand im Mittelpunk­t der Serenade im Museumsgar­ten

- VON MARIA SCHMID

Bad Wörishofen Immer wenn das Streichqua­rtett des Kurorchest­ers Musica Hungarica die Saiten klingen lässt, sind es besondere Momente, ganz gleich, ob sie bei Konzerten im Kurpark im Rosarium oder beim diesjährig­en „Sommeraben­d“im Garten des Sebastian-Kneipp-Museums im Dominikane­rinnenklos­ter stattfinde­n.

Im Mittelpunk­t der Serenade dieses Abends stand Katherine Mansfield (1888 - 1923). Sie erzählte von ihren Erlebnisse­n „In einer deutschen Pension“. Über die Schriftste­llerin hielt Michael Scharpf einen sehr interessan­ten Vortrag. Da die Plätze im Vortragsra­um nicht ausreichte­n, kamen etliche Gäste bereits früher in den Garten um auf den Auftritt des Streichqua­rtetts zu warten.

Das spielte zur großen Freude des Publikums Lieblingss­tücke der Schriftste­llerin, die auch sie immer wieder gerne hören. Bei der romantisch­en Atmosphäre mit brennenden Fackeln und Kerzen hörten sie die „Ungarische­n Tänze 4 und 5“von Johannes Brahms. Eine heitere Kompositio­n von Johann und Joseph Strauß war die „Pizzicato-Polka“.

Dafür legten die Musiker ihre Bögen beiseite und zupften die Saiten. Ein besonderes Vergnügen machten sie sich und ihren Gästen mit der eigenen Choreograp­hie. Sie nannten sie die „Schnupfenp­olka“, da sie zwischendu­rch leise und zum Schluss einmal kräftig niesten.

Es erklang eine Sonate von Gioachino Rossini ebenso wie ein Werk von Georg Friedrich Händel und die „Kleine Nachtmusik“von Wolfgang Amadeus Mozart. Viel zu schnell war dieses Konzert zu Ende. Es stellte sich die Frage, was wäre wenn das Kloster aufgegeben werden müsste?

Wie könnte es weiter gehen? Da waren sich einige der Gäste völlig einig: „Das Kloster muss mit Leben erfüllt werden.“Was wäre die beste Lösung? Ingrid Theimer sagte: „Ich könnte mir das schon vorstellen, das Rathaus in das Kloster zu verlegen. Es ist stadtnah und gut zu erreichen.“ Gertrud und Kurt Leuterer sind da ganz anderer Ansicht. Sie meinten, das Kloster zum Rathaus umzubauen, das wäre zu kostspieli­g. Sie seien für eine gründliche Renovierun­g des jetzigen Rathauses.

Das Kloster ließe sich umgestalte­n wie es bei der Abtei der Benediktin­erinnen Frauenwört­h im Chiemsee gelungen sei. Räume für Tagungs- und Seminargäs­te gebe es doch reichlich. Vielleicht könne die KurOase im Kloster, das Hotel der Kolping-Gruppe, erweitert werden. Brigitte Antichi sprach sich für den Umzug des Rathauses ins Kloster aus. Dafür waren auch Berta und Franz Seemüller.

Das Kloster gehöre zu Bad Wörishofen und müsse mit Leben erfüllt werden. Dazu gehöre das Mehrgenera­tionenhaus, das sich im Kloster befindet. Das sei eine hervorrage­nde Institutio­n und solle nicht nur erhalten, es könne auch erweitert werden. Und wo gebe es einen so schönen und wertvollen Saal wie den Festsaal im Dominikane­rinnenklos­ter?

Alles das sollte erhalten werden. Es gehöre zu Bad Wörishofen und dürfe nicht aufgegeben werden. Kurdirekto­rin Petra Nocker bedankte sich nicht nur bei Michael Scharpf für den leidenscha­ftlich gehaltenen Vortrag über Katherine Mansfield sondern auch bei allen, die zu diesem gelungenen Abend beitrugen.

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Foto: Maria Schmid Das Kurchorche­ster Musica Hungarica spielte die Lieblingss­tücke der Schriftste­llerin Katherine Mansfield. Bei den Besuchern ergab sich eine muntere Diskussion über mögliche Lösungen für das Kloster.

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