Ein Fest, das alle Erwartungen übertrifft
Oldtimertreffen In Hasberg zeigen 350 Oldie-Besitzer ihre Schätze und die Besucher kommen in Scharen
Hasberg Qualmende Bulldogs, glitzernde Kühlergrills, brummende Motoren und 350 stolze Fahrzeugbesitzer sowie 800 begeisterte Besucher konnte man beim zweiten Hasberger Oldtimertreffen erleben. Die Festwiese südlich des Ortseinganges wurde zu einem riesigen Freilichtmuseum. Oldiefans hatten reichlich Gelegenheit mit den Eigentümern der fahrbaren Untersätze zu fachsimpeln. Bis auf einen Regenschauer, den die Besucher im Festzelt bei einem Weißwurstfrühstück und Klängen der Musikkapelle Hasberg überbrücken konnten, blieb es während der Veranstaltung weitgehend trocken. Doch der Guss aus dem Himmel hatte auch sein Gutes. Die Junggesellen konnten schon mal
Der Lanz von 1950 muss noch mit einer Öllampe gezündet werden
beim Trockenreiben der nassen Tische und Bänke im Freien für das künftige Eheleben üben.
Im Besitz eines echten Hinguckers ist Helmut Rampp aus Hasberg mit einem alten Mähdrescher, der noch bis 1988 im Einsatz war. „Mit dem habe ich noch vor drei Jahren nur so zum Spaß eine größere Fläche gedroschen“, erzählt der stolze Besitzer. Besonders angetan hatte es den Besuchern – unter ihnen viele Landwirte – ein LanzBulldog des Baujahres 1950, den Feuerwehrvorsitzender Anton Wucher mit einer Öllampe zündete.
Teil der Fahrzeugkarawane war auch Josef Graf mit seinem historischen Bierwagen aus dem Jahr 1938. Mit diesem Gefährt, das früher von Pferden gezogen wurde, belieferte schon sein Großvater die Wirtshäuser in der Umgebung mit Fässern.
Viel her machte auch ein anno 1950 in der ehemaligen DDR gebauter „Krankenfahrstuhl“vom Typ Duo 4/1. „Das Vehikel wurde einst für Fußkranke konstruiert, bringt aber stolze 50 Stundenkilometer auf die Straße und wird mit den Händen gelenkt, gebremst und geschaltet“, erläuterte sein Besitzer Josef Merkt aus Oberrieden.
Für Furore sorgte auch ein Motor-Fahrrad der Marke Miele von 1938. Dieses Bike von anno dazumal fand Karl Raffalt aus Aletshausen vor zwölf Jahren im Keller eines Landwirts. Restauriert und auf Hochglanz gebracht stach es bei der Oldtimershow besonders ins Auge. Ein Hingucker war aber auch ein knallroter Opel GT mit 116 PS von 1971, den Michael Lutzenberger zu einem Sportwagen umfunktioniert hatte. „Der Flitzer macht auf der Autobahn locker Tempo 200 Kilometer“, bemerkte er. Unter die Haube schauen konnten die Oldieliebhaber auch einer „Knutschkugel“, einer BMW-Isetta von 1957 die sich neben einem englischen Sportwagen der Marke MG aus dem Jahre 1969 wie ein Winzling ausnahm. Und während auf der Festwiese Nostalgie vorherrschte, kreiste über ihr eine moderne Drohne und beobachtete das bunte Treiben von oben.
Auch die Kleinen hatten bei der vom Junggesellenverein organisierten Oldtimershow großen Spaß. Sie vergnügten sich auf einer Hüpfburg oder durften auch schon mal auf dem einen oder anderen Traktor probesitzen. Mit den Schaulustigen strahlte auch Jonas Büchele, Vorsitzender des Junggesellenvereins, um die Wette: „Teilnehmer- und Besucherzahlen haben unsere Erwartungen weit übertroffen“, freute er sich über das rundum gelungene Fest.
» Mehr Bilder vom großen Oldtimertreffen in Hasberg finden Sie auch bei uns im Internet unter der Adresse www.mindelheimer-zeitung.de