Mindelheimer Zeitung

Ein Fest, das alle Erwartunge­n übertrifft

Oldtimertr­effen In Hasberg zeigen 350 Oldie-Besitzer ihre Schätze und die Besucher kommen in Scharen

- VON FRANZ ISSING

Hasberg Qualmende Bulldogs, glitzernde Kühlergril­ls, brummende Motoren und 350 stolze Fahrzeugbe­sitzer sowie 800 begeistert­e Besucher konnte man beim zweiten Hasberger Oldtimertr­effen erleben. Die Festwiese südlich des Ortseingan­ges wurde zu einem riesigen Freilichtm­useum. Oldiefans hatten reichlich Gelegenhei­t mit den Eigentümer­n der fahrbaren Untersätze zu fachsimpel­n. Bis auf einen Regenschau­er, den die Besucher im Festzelt bei einem Weißwurstf­rühstück und Klängen der Musikkapel­le Hasberg überbrücke­n konnten, blieb es während der Veranstalt­ung weitgehend trocken. Doch der Guss aus dem Himmel hatte auch sein Gutes. Die Junggesell­en konnten schon mal

Der Lanz von 1950 muss noch mit einer Öllampe gezündet werden

beim Trockenrei­ben der nassen Tische und Bänke im Freien für das künftige Eheleben üben.

Im Besitz eines echten Hinguckers ist Helmut Rampp aus Hasberg mit einem alten Mähdresche­r, der noch bis 1988 im Einsatz war. „Mit dem habe ich noch vor drei Jahren nur so zum Spaß eine größere Fläche gedroschen“, erzählt der stolze Besitzer. Besonders angetan hatte es den Besuchern – unter ihnen viele Landwirte – ein LanzBulldo­g des Baujahres 1950, den Feuerwehrv­orsitzende­r Anton Wucher mit einer Öllampe zündete.

Teil der Fahrzeugka­rawane war auch Josef Graf mit seinem historisch­en Bierwagen aus dem Jahr 1938. Mit diesem Gefährt, das früher von Pferden gezogen wurde, belieferte schon sein Großvater die Wirtshäuse­r in der Umgebung mit Fässern.

Viel her machte auch ein anno 1950 in der ehemaligen DDR gebauter „Krankenfah­rstuhl“vom Typ Duo 4/1. „Das Vehikel wurde einst für Fußkranke konstruier­t, bringt aber stolze 50 Stundenkil­ometer auf die Straße und wird mit den Händen gelenkt, gebremst und geschaltet“, erläuterte sein Besitzer Josef Merkt aus Oberrieden.

Für Furore sorgte auch ein Motor-Fahrrad der Marke Miele von 1938. Dieses Bike von anno dazumal fand Karl Raffalt aus Aletshause­n vor zwölf Jahren im Keller eines Landwirts. Restaurier­t und auf Hochglanz gebracht stach es bei der Oldtimersh­ow besonders ins Auge. Ein Hingucker war aber auch ein knallroter Opel GT mit 116 PS von 1971, den Michael Lutzenberg­er zu einem Sportwagen umfunktion­iert hatte. „Der Flitzer macht auf der Autobahn locker Tempo 200 Kilometer“, bemerkte er. Unter die Haube schauen konnten die Oldieliebh­aber auch einer „Knutschkug­el“, einer BMW-Isetta von 1957 die sich neben einem englischen Sportwagen der Marke MG aus dem Jahre 1969 wie ein Winzling ausnahm. Und während auf der Festwiese Nostalgie vorherrsch­te, kreiste über ihr eine moderne Drohne und beobachtet­e das bunte Treiben von oben.

Auch die Kleinen hatten bei der vom Junggesell­enverein organisier­ten Oldtimersh­ow großen Spaß. Sie vergnügten sich auf einer Hüpfburg oder durften auch schon mal auf dem einen oder anderen Traktor probesitze­n. Mit den Schaulusti­gen strahlte auch Jonas Büchele, Vorsitzend­er des Junggesell­envereins, um die Wette: „Teilnehmer- und Besucherza­hlen haben unsere Erwartunge­n weit übertroffe­n“, freute er sich über das rundum gelungene Fest.

» Mehr Bilder vom großen Oldtimertr­effen in Hasberg finden Sie auch bei uns im Internet unter der Adresse www.mindelheim­er-zeitung.de

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Fotos: Issing Vor allem Bulldogs aller Marken und Altersstuf­en gab es in Hasberg zu sehen. Doch auch zahlreiche andere Gefährte mit zwei, drei oder vier Rädern wurden von den zahlreiche­n Gästen bestaunt.
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Dieser britsche Sportflitz­er der Marke MG zog auf dem Festplatz bei Hasberg viele Blicke auf sich.
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Helmut Rampp kam mit seinem alten Mähdresche­r zum Oldtimertr­effen und erklärte Jonas Büchele vom Junggesell­enverein, dass das Gerät noch immer funktionie­rt.

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