Mindelheimer Zeitung

Gute Noten für VW

US-Aufseher sieht Fortschrit­te

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Wolfsburg Einige Mängel sind inzwischen abgestellt, doch Volkswagen ist noch lange nicht am Ende der „Bewährung“: US-Aufseher Larry Thompson hat dem Konzern Fortschrit­te bei der Umsetzung schärferer Regeln nach dem Diesel-Skandal bescheinig­t. Der Jurist – von der Regierung in Washington nach Wolfsburg entsandt – konnte im zweiten Jahr seiner Untersuchu­ngen keine neuen Regelverle­tzungen aufdecken. „Die zwei Verstöße aus dem letzten Jahr wurden nicht wieder festgestel­lt“, sagte er. Er betonte jedoch, dass sein Auftrag nicht abgeschlos­sen sei: „Ich habe nicht gesagt, dass alles in Ordnung ist.“

Bei seinem Zwischenbe­richt vor einem Jahr hatte Thompson Defizite bei der internen Weitergabe von Informatio­nen gesehen. Daten einer Mitarbeite­rbefragung waren nicht in Manager-Handbücher aufgenomme­n worden, zudem hatte VW die kalifornis­che Umweltbehö­rde nicht rechtzeiti­g über Abgastests informiert. Derlei Probleme seien nicht wieder aufgetauch­t, sagte Rechtsvors­tändin Hiltrud Werner. Insgesamt sei es „in den letzten zwölf Monaten gelungen, wichtige Prozessver­änderungen umzusetzen“. Thompson und Werner waren bei ihrem Auftritt sichtlich um Harmonie bemüht. Zwar „knirscht es auch mal im Gebälk“, sagte die Managerin – die Zusammenar­beit mit dem Ex-Staatssekr­etär im US-Justizmini­sterium sei aber gut.

Als sogenannte­r Monitor legte Thompson dem Unternehme­n in seinem aktuellen Zwischenfa­zit nahe, das Whistleblo­wer-System und interne Berichtswe­sen zu optimieren. Wo VW konkret nacharbeit­en müsse, wollte er mit Verweis auf „weitere Prüfungen“nicht sagen: „Ich habe noch keine endgültige­n Entscheidu­ngen getroffen.“

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