Mindelheimer Zeitung

Aus Liebe zur Mundart

Schwaben räumt bei Dialektpre­is ab

- VON ULI BACHMEIER

München Eigentlich wird der bayerische Dialektpre­is des Heimatmini­steriums ja strikt nach Regionalpr­oporz übers Land verteilt. Dieses Jahr aber hatten ganz eindeutig die Schwaben die Nase vorn. Fünf der zehn Preise, die Heimatmini­ster Albert Füracker übergab, gingen direkt oder indirekt in die Region.

Gleich zweimal stand im Max-Joseph-Saal der Münchner Residenz der in England geborene und in Augsburg lebende Sprachwiss­enschaftle­r Anthony Rowley auf dem Podium – als Redaktions­leiter des Jahrhunder­tprojekts „Bayerische­s Wörterbuch“und als Vorstandsm­itglied des Cimbern-Kuratorium­s, das seinen Sitz im niederbaye­rischen Velden an der Vils hat.

Rowley, „der britische Bayer“, hat sich nach Aussage Fürackers von Anfang an mit „außergewöh­nlicher Leidenscha­ft für die bayerische Mundart“hervorgeta­n. Als er 1988 zum Redaktions­leiter ausgewählt wurde, habe er die Entscheidu­ng der Jury mit den Worten kommentier­t: „Die haben sich wohl gedacht: Hauptsache, es wird kein Preiß.“

Ausgezeich­net wurden in München noch weitere Schwaben: der Sprachwiss­enschaftle­r Manfred Renn aus Siefenhofe­n im Westallgäu für seine Verdienste um den Allgäuer Dialekt, der „schwäbisch­e Wortwerker und Theaterer“Nikolaus Maucher aus Pfaffenhof­en an der Roth (Kreis Neu-Ulm) für seine Theaterstü­cke, Geschichte­n und Gedichte und die sudetendeu­tsche Musikgrupp­e „Mauke – Die Band“aus dem Kaufbeurer Stadtteil Neugablonz für ihren musikalisc­h praktizier­ten nordböhmis­chen Dialekt.

 ??  ?? A. Rowley
A. Rowley

Newspapers in German

Newspapers from Germany