Söders wahre Ziele
Wo er auch geht und steht, beteuert Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder derzeit, wie ernst es ihm mit dem Klimaschutz ist. Wie weit er dafür zu gehen bereit ist, wird sich allerdings erst herausstellen. Seine Klimatour auf die Zugspitze, zu der er eingeladen hatte, diente jedenfalls mehreren Zwecken. Söder konnte zeigen, dass er den Dialog mit Klimaschutzaktivisten, die ihn fast wie bestellt erwarteten, nicht scheut. Er zollte ihnen ausdrücklich Respekt. Gleichzeitig aber hatte er eine andere Botschaft, die er unters Volk bringen wollte: Bayern und Deutschland können das Klima nicht alleine retten und müssen deshalb auch das Augenmerk darauf richten, wie sie sich dem Klimawandel anpassen und die Klimaschutzpolitik mit anderen politischen Zielen wie Wohlstand, soziale Sicherheit und wirtschaftliches Wachstum in Einklang bringen.
Und noch etwas wurde deutlich: Politisch gesehen geht es Söder vor allem auch darum, wieder Ruhe in die aufgeregte Debatte zu bringen. Der Höhenflug der Grünen nervt ihn gewaltig. Er wünscht sich von den nun anstehenden Entscheidungen im Bund nichts sehnlicher, als dass es einen Kompromiss gibt, der nachhaltig wirkt, um die zugesagten Klimaschutzziele zu erreichen. Er wünscht sich aber auch einen Kompromiss, der nachhaltig befriedend wirkt, um nicht in jedem Wahlkampf aufs Neue mit dem Rücken zur Wand über den Klimaschutz streiten zu müssen.
Lesen Sie dazu „Söder trifft Greenpeace“auf der dritten Bayern-Seite.