Gestörte Stimmung
Basketball Nach der WM-Pleite offenbaren sich atmosphärische Störungen im Team
Shenzhen Dennis Schröder rang sich ein gequältes Lächeln ab. Den Frust über die WM-Blamage hatten die Basketballer auch bei einem Treffen mit 50 deutschen Fans längst noch nicht abgeschüttelt. Nach dem Autogrammeschreiben ging der selbst erklärte Anführer erst hart mit sich und der Mannschaft ins Gericht, offenbarte atmosphärische Störungen im Team und formulierte dann eine Bedingung für seine weitere Zukunft im Nationaltrikot. Das Team könne viel erreichen. „Aber da müssen natürlich auch alle mitziehen, solange alle mitziehen, bin ich auch dabei.“Schröder deutete eine gestörte Stimmung im Team während der Spiele an und forderte mehr Zusammenhalt. „Die Gegner hatten mehr Energie als wir“, sagte der Aufbauspieler. „Ihre Bank habe ich gesehen, die waren immer happy füreinander, wir haben das leider nicht so getan.“
Am Tag nach dem desaströsen Auftritt beim Scheitern in der Vorrunde gab es erste Antworten, wie es mit dem deutschen Basketball weitergeht. Trotz des historisch schlechten WM-Starts mit erstmals zwei Niederlagen zum Auftakt und dem drohenden Aus für den Olympia-Traum erhielt Bundestrainer Henrik Rödl eine Jobgarantie. „Es wird keinen Wechsel geben. Henrik Rödl steht nicht zur Disposition“, sagte Ingo Weiss, Präsident des Deutschen Basketball Bunds.
Sein Vertrag als Bundestrainer endet erst nach der Heim-EM 2021. Zuvor soll in China zumindest noch die Teilnahme an einem von vier Qualifikationsturnieren für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio gerettet werden. Mit drei Erfolgen gegen Jordanien am Donnerstag zum Vorrundenabschluss sowie Senegal und Kanada in der Platzierungsrunde um die Ränge 17 bis 32 in Shanghai wäre die Chance gewahrt. Bei einer weiteren Niederlage müsste gezittert und gerechnet werden.