Eine neue Zeit
Tipp des Tages Als die Frauen am Bauhaus Gleichberechtigung einforderten
Arte, 20.15 Uhr In diesem Jahr wird die Kunst-, Design- und Architekturschule Bauhaus für ihre Gründung vor 100 Jahren gefeiert. Dazu wurden bereits mehrere Dokus und Spielfilme („Lotte am Bauhaus“mit Alicia von Rittberg) gezeigt – nun will die sechsteilige Serie „Die Neue Zeit“insbesondere die damalige Rolle der Frau beleuchten. Sie wird ab diesem Donnerstag um 20.15 Uhr auf Arte und ab Sonntag in einer Woche im ZDF gezeigt.
Massachusetts, USA im Jahr 1963: Walter Gropius (August Diehl) empfängt in seinem schönen Haus im Bauhaus-Stil die ihm bekannte Journalistin Stine Branderup (Trine Dyrholm). Sie fällt buchstäblich mit der Tür ins Haus und konfrontiert ihn mit der Frage: „Walter, wie lebst Du mit der Lüge, dass Frauen und Männer am Bauhaus gleich behandelt worden seien?“ Dem 80-jährigen, international gefeierten Gropius (1883–1969) gefällt das, weil sie „Interviews wie ein Mann eröffne“. Er murmelt dann etwas von einer „Basis der Gleichberechtigung“, woraufhin sie auf Dörte Helm (Anna Maria Mühe) zu sprechen kommt.
Diese war Tochter aus einer bürgerlichen, wohlhabenden, jüdischen Familie in Rostock und lernte Gropius 1919 in Weimar kennen, womit sich – neben den Interviewszenen – die zweite Erzählebene der Serie ergibt. Dörte Helm (1898–1941) war Studentin am Bauhaus, widersetzte sich gern jeglichen Bevormundungen und legte sich auch immer wieder mit dem ambivalenten Gropius und dem cholerischen Seminarleiter und Maler Johannes Itten (Sven Schelker) an. Dies alles wird modern und schnell erzählt – und ist durchweg unterhaltsam.