Panther in die Knie gezwungen
Eishockey Nach den beiden Auswärtssiegen zum Start in die Champions Hockey League kassieren die Augsburger die erste Niederlage. Luleå gewinnt 5:4 nach Verlängerung
Augsburg Die Augsburger Panther können alles außer langweilig – im dritten Champions-Hockey-League-Spiel ihrer Historie gab es am Freitagabend die dritte Verlängerung. Gegen die schwedische Spitzenmannschaft Luleå Hockey stand es nach 60 teils hochklassigen Minuten 4:4 (1:1, 1:3, 2:0). Erst in der Zusatzschicht sicherten sich die Gäste den Sieg. Weiter geht es schon am Sonntag, wenn die Belfast Giants aus Nordirland im Curt-FrenzelStadion gastieren (17 Uhr).
Eine Hiobsbotschaft hatte Panther-Trainer Tray Tuomie schon vor dem Spiel gegen Luleå erhalten. Torwart Olivier Roy hatte im Abschlusstraining am Donnerstag einen Schuss unglücklich an die Hand bekommen und musste mit einer Fingerverletzung pausieren. Im Hinspiel hatte er mit einer starken Leistung noch großen Anteil am 3:2-Sieg nach Penaltyschießen gehabt. Ob er am Sonntag wieder einsatzfähig ist, ist offen.
Für ihn stand Markus Keller zwischen den Pfosten, auf der Bank saß Nachwuchsmann Moritz Borst. Und Keller bekam sofort jede Menge zu tun. Im ersten Drittel dominierten zunächst die Schweden mit ihrem schnellen, präzisen Spiel. Augsburg hielt mit viel Einsatz und Kampfkraft dagegen. 5624 Zuschauer im Curt-Frenzel-Stadion sahen ein begeisterndes Eishockeyspiel. Selbst langjährige Beobachter konnten sich nicht erinnern, Derartiges so früh in einer Saison am Schleifgraben gesehen zu haben.
Begeisternd auch die Atmosphäre. „Unglaublich, was unsere Fans hier machen. Dabei wir haben doch erst Anfang September“, sagte Panther-Trainer Tray Tuomie. Luleås Cheftrainer Thomas Berglund war ebenfalls beeindruckt: „Es war fantastisch, vor dieser Kulisse zu spielen.“Sein Team belohnte sich als erstes für seine Mühen und ging durch einen Treffer von Noel Gunler in Führung (5.).
Deutlich zu sehen war, dass sich Luleå diesmal besser auf die harte Spielweise der Gastgeber eingestellt hatte – und selbst auch ordentlich austeilte. „Wir wussten ja, dass Augsburg ein unangenehmer Gegner ist, der sehr physisch spielt“, sagte Lundberg. Erst nach dem Rückstand kamen die Panther besser ins Spiel. Matt Fraser schloss eine traumhafte Kombination über David Stieler und Sahir Gill in Überzahl zum 1:1 ab (12.).
Anders als noch am vergangenen Wochenende blieben die Schweden aber auch im zweiten Drittel am Drücker. Arttu Ilomäki (21.) und Jonas Berglund (23.) in Unterzahl trafen zum 1:3. Beide Male waren grobe Schnitzer im Aufbauspiel vorangegangen, die Luleå eiskalt ausnutzte. Augsburg dagegen tat sich schwer im Abschluss. Selbst vier Minuten Überzahl verstrichen ungenutzt. Und als David Stieler dann doch der Anschlusstreffer gelang (38.), konterten die Schweden postwendend, Robin Kovacs stellte auf 2:4 (39.). Erst als Fraser mit seinem zweiten Treffer auf 3:4 verkürzte (49.), wirkten die Gäste beeindruckt. „Wir haben uns dann etwas zu weit zurückgezogen und wollten die Zeit herunterspielen“, bemängelte Berglund.
Und Augsburg? Warf alles nach vorne. Aber erst als schon keiner mehr daran glaubte, traf Drew LeBlanc zum 4:4 – genau 39 Sekunden vor der Schlusssirene. In der Verlängerung hatten diesmal allerdings die Schweden das bessere Ende für sich. Isaac Brännström sicherte Luleå den Extra-Punkt. Trotzdem überwog bei Tuomie das Positive. „Drei Punkte gegen eine der besten Mannschaften in Europa, damit kann ich sehr gut leben.“Augsburg Keller – McNeill, Haase; Tölzer, Lamb; Sezemsky, Valentine; Rogl, Lambacher – Callahan, LeBlanc, Holzmann; Fraser, Gill, Mayenschein; Payerl, Stieler, Sternheimer; Schmölz, Ullmann, Hafenrichter » KANU Slalom-Weltcup Eurosport, 12 Uhr aus Prag (CZ)
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