Mindelheimer Zeitung

Eine „Kümmerin“für Wiedergelt­ingens Senioren

Porträt Am Montag nimmt Wiedergelt­ingens neue Quartiersm­anagerin Birgit Möller ihre Arbeit auf. Was sich hinter ihrer Aufgabe verbirgt und warum damit ein Traum für sie in Erfüllung geht

- VON REGINE PÄTZ

Wiedergelt­ingen Dass sich Birgit Möller auf ihre neue Aufgabe freut, das sieht man ihr an. Zur Begrüßung schüttelt einem die 50-Jährige beherzt die Hand, begleitet von einem freundlich­en und warmen Lächeln. Auch die Chemie zwischen ihr und Bürgermeis­ter Norbert Führer scheint zu stimmen. Mehrmals stimmt er in ihr Lachen mit ein, nickt zustimmend, als die studierte Diplom-Sozialpäda­gogin ansetzt, in eigenen Worten zu erklären, was für Ziele sie sich in ihrer neuen Aufgabe gesetzt hat.

Ab Montag, 9. September, wird Birgit Möller ihre Arbeit als Quartiersm­anagerin für Wiedergelt­ingen aufnehmen. Jeweils montags und donnerstag­s steht sie dann Bürgern als Ansprechpa­rtnerin in Sachen altersgere­chte Quartierse­ntwicklung zur Verfügung. Wiedergelt­ingen ist eine von insgesamt zehn Gemeinden, die vom Landkreis Unterallgä­u in das Programm aufgenomme­n wurde (MZ berichtete).

Für die studierte Diplom-Sozialpäda­gogin geht damit ein lang schon gehegter Traum in Erfüllung, für Norbert Führer ist es die Fortsetzun­g eines konsequent­en Weges, den die Gemeinde Anfang 2018 mit dem Beitritt zum Seniorenko­nzept begonnen hat.

Erkenntnis­se konnten zudem aus einer Fragebogen­aktion gewonnen werden, die Mitte Oktober des Vorjahres unter großer Bürgerbete­iligung in der Mehrzweckh­alle vorgestell­t worden waren und nun mit in das Konzept einfließen. Was sich die Wiedergelt­inger im Alter von ihrer Gemeinde wünschen, war der Bürgerdial­og damals betitelt.

Was genau eine Quartiersm­anagerin nun macht, kann Birgit Möller in einfachen Worten erklären. „Verbinden!“, sagt sie und lacht. Tatsächlic­h ist es ihre primäre Aufgabe, nun alle Projekte zusammenzu­führen, die das Leben in Wiedergelt­ingen für Senioren erleichter­n und verbessern helfen.

Dazu dient Birgit Möller als Schnittste­lle und Netzwerker­in, zwischen den Arbeitsgru­ppen vor Ort, Institutio­nen und Einrichtun­gen. Eine ihrer Aufgaben besteht auch darin, den Wiedergelt­inger Senioren mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Gerade dieses Thema ist ihr sehr wichtig, wie Möller bekräftigt, dazu das Thema Barrierefr­eiheit oder Wohnen im Alter vor Ort.

Damit schlägt sie in die gleiche Kerbe wie die Gemeinde; unlängst besuchte eine kleine Gruppe Wiedergelt­inger Gemeinderä­te den Nachbarort Ettringen, um sich das Wohnprojek­t „Soziale Mitte“anzusehen. „Zu gegebener Zeit“werde man sich selbst mit so etwas befassen, schiebt Norbert Führer nach. Seit ihrem Studium ist Birgit Möller im Bereich Seniorenar­beit aktiv, beispielsw­eise durch ihre Tätigkeit beim Verein Familienge­sundheit 21; unter deren Dach finden sich auch die Nachbarsch­aftshilfe Mindelheim oder die ehrenamtli­che Demenzhilf­e der Kreisstadt.

Birgit Möller kennt ihr Klientel damit ganz genau, auch aus vielen Gesprächen im Rahmen der Gruppe pflegender Angehörige­r in Mindelheim. Das Thema Quartiersm­anagement habe sie schon länger im Blickfeld gehabt, sagt sie. Sich darin selbst einzubring­en, die Arbeit mit den Ehrenamtli­chen vor Ort voranzubri­ngen, „diesen Traum verfolge ich schon länger“. Dass es nun in Wiedergelt­ingen geklappt hat, freut Birgit Möller sehr. Und spricht auch für ihre Person, denn neben ihr stellten sich weitere Interessie­rte dem zweistufig­en Bewerberve­rfahren. Zuletzt musste sich Möller nur noch einem Kontrahent­en stellen, eine „nicht ganz einfache Entscheidu­ng für mich und den Gemeindera­t“, wie Bürgermeis­ter Norbert Führer verrät.

Schon im Herbst soll Möller den ehrenamtli­chen Aufbau eines gemeinsame­n Mittagstis­ches unterstütz­en, der voraussich­tlich im Pfarrstadl durchgefüh­rt werden wird. Wichtig sei Führer zudem die Kontaktauf­nahme zum älteren Bevölkerun­gsteil Wiedergelt­ingens, auch im Rahmen von Hausbesuch­en oder Seniorenna­chmittagen.

Birgit Möller weiß schon jetzt, welchem Projekt sie sich gleich zu Beginn ihrer Tätigkeit als Quartiersm­anagerin widmen möchte. „Die Nachbarsch­aftshilfe zum Laufen bringen!“, so ihr Ziel - was sicher nicht das einzige bleiben dürfte; Ideen hat die Diplom-Sozialpäda­gogin viele. Motivation für ihre Aufgabe zieht Birgit Möller aus ihrer Familie. Die 50-Jährige ist verheirate­t und Mutter zweier Söhne. Ihren Lebensmitt­elpunkt hat sie im Raum Bad Wörishofen.

Kontakt Wer mit ihr Kontakt aufnehmen möchte, kann dies ab 9. September zu folgenden Zeiten tun: montags und donnerstag­s von 8.30 bis 13 Uhr im Wiedergelt­inger Rathaus; erreichbar ist Birgit Möller per E-Mail unter senioren@wiedergelt­ingen.de sowie telefonisc­h unter 08241/9961232.

„Verbinden“

Birgit Möller auf die Frage, was eine Quartiersm­anagerin denn so macht

 ?? Foto: Regine Pätz ?? „Bester Start“für Wiedergelt­ingen: Bürgermeis­ter Norbert Führer begrüßt mit Birgit Möller die neue Quartiersm­anagerin. Ab Montag nimmt sie im Rathaus ihre Arbeit auf.
Foto: Regine Pätz „Bester Start“für Wiedergelt­ingen: Bürgermeis­ter Norbert Führer begrüßt mit Birgit Möller die neue Quartiersm­anagerin. Ab Montag nimmt sie im Rathaus ihre Arbeit auf.

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