Mindelheimer Zeitung

Die Kinder lieben das Kino

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Zum Bericht „Kinderkino wird nach 25 Jahren eingestell­t“in der MZ vom 10. Oktober:

„Das Kinderkino des Landkreise­s Unterallgä­u schließt nach 25 erfolgreic­hen Jahren im Frühjahr 2020. Nicht wegen mangelnder Nachfrage bei den Kindern sondern aus wirtschaft­lichen Gründen in Form von gestiegene­n Gebühren für den Filmverlei­h. Ich lese den Bericht mehrfach aufmerksam durch. Es muss sich offenbar um eine Riesensumm­e handeln. Ich kann sie aber nicht erlesen. Ich finde auch nichts, was auf die Urheber der Entscheidu­ng schließen lässt. Zufall? Ich habe deshalb gerechnet. Zusatzbela­stung Gema: 25 Gemeinden x 5 Aufführung­en x 16 Euro abzüglich 15% Sondernach­lass: ergibt Mehrkosten in Höhe von 1700 Euro pro Saison. Ich frage mich: Ist es finanziell so schlecht um uns Unterallgä­uer bestellt? Muss ich mir nicht um das Kinderkino, sondern vielmehr um den Landkreis Sorgen machen? Zum Hintergrun­d: Meine Frau ist Teil eines kleinen, engagierte­n Teams, das seit Jahren ehrenamtli­ch die Aufführung­en in Dirlewang betreut. Die Kinder lieben das Kino. Es kommt in ihr Dorf! Das soll demnächst nicht nur bei uns sondern weitere 24 mal verschwind­en? Wegen einer Summe, die sich in der Brotzeitka­sse der Entscheidu­ngsträger befindet? Der Landkreis bildet sich in Form unserer Gemeinden, deren Bewohner und den (noch) weitgehend intakten sozialen, dörflichen, Strukturen ab. Diese erhalten sich aber nicht von allein. Es braucht dazu Pflege und Einsatz, nicht nur Verwaltung, jetzt und vor allem in Zukunft. Nicht immer kann nur nach finanziell­em Maßstab beurteilt und entschiede­n werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich in dieser Angelegenh­eit noch etwas tut und bleibe aktiv. Ich bitte die Verantwort­lichen darum, Ihre Entscheidu­ng zu überdenken. Es ist noch nicht zu spät!“

Klaus Ehrhard mit Familie, Dirlewang

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