Unter einem Dach mit Jugend, Musik und Theater
Vereinsleben Wiedergeltingens Schützen finden im Bauhof eine neue Bleibe. Eine Modernisierung gibt’s obendrauf: Nach einem Umbau steht dem Verein eine elektronische Schießanlage zur Verfügung
Wiedergeltingen Mit einem einstimmigen Grundsatzbeschluss zur finanziellen Unterstützung, aber auch mit der Übernahme einer Bürgschaft – zur Überbrückung, bis die Fördergelder kommen – hat der Gemeinderat Wiedergeltingen ein klares Signal Richtung Schützenverein gesendet: Die Gemeinde steht zu ihnen. Dank der gemeindlichen Rückendeckung kann der Umbau des Bauhofes als neues Domizil des Schützenvereins 1883 Wiedergeltingen in Angriff genommen werden.
Insgesamt 70.000 Euro legt die Gemeinde Wiedergeltingen für den Traditionsverein in die Schale, dazu fließen Fördergelder aus dem Fördertopf des Bayerischen Sportschützenbundes, eines Sonderförderprogramms des Bayerischen Innenministeriums respektive der Regierung von Schwaben. So hätten die Wiedergeltinger Schützen Anspruch auf Übernahme von 25 Prozent aller förderfähigen Kosten, gehofft werde allerdings auf die Übernahme von bis zu 45 Prozent, erklärte Bürgermeister Norbert Führer. Denn Wiedergeltingen gelte als „Raum mit besonderen Handlungsbedarf“, kurz RmbH.
Bis Ende des Jahres kann mit einer Zusage für die Unbedenklichkeitsbescheinigung gerechnet werden, das hat Bezirksreferent Markus Beuer, zuständig für den Bereich Sportschützen im Bezirk Schwaben, bereits signalisiert, freut sich Vorsitzender Markus Kornegger, der gemeinsam mit Schützenmeisterin Marianne Wiethüchter, Gemeinderat Ludwig Schweinberger und Bürgermeister Norbert Führer zum Ortstermin in den Bauhof bittet, um die Umbaumaßnahmen zu erläutern. Bis zur Auszahlung der Fördergelder bürgt die Gemeinde, daauch finanziell Planungssicherheit besteht.
Viel Eigenleistung werde von den Vereinsmitgliedern selbst erbracht, bestätigt Kornegger. So kann die Umbaumaßnahme auf ein bezwingbares Maß gehalten werden. Insgesamt 210.000 Euro werden investiert; die Unterstützung seitens der Gemeinde, aber auch die Fördergelder tragen das ambitionierte Unterfangen.
Tatsächlich sind etwa 1200 Stunden Eigenleistung eingerechnet, um das Bauhofgebäude für den Schießsport zu ertüchtigen. „Unsere Vereinsmitglieder werden sich in den Innenausbau einbringen“, sagt Markus Kornegger. In Eigenleistung werden zudem Malerarbeiten und Bodenlegungen ausgeführt.
Die Gemeinde bleibt Eigentümerin des Gebäudes, eine Zusage für mindestens 25 Jahre Nutzung durch die Schützen ist damit vonseiten des Rathauses gewährleistet. Auch darüber zeigten sich alle Beteiligten froh. Der Verein kann sich so ideal entfalten.
Um RmbH-Förderung zu erhalten, müssen denn auch die Rahmenbedingungen stimmen. So wird Augenmerk auf die Jugendarbeit gelegt und müssen beispielsweise mehr als zehn Prozent der Mitglieder eines zu fördernden Vereines unter 26 Jahre sein. Dazu spielen sowohl Mitgliederzahlen als auch die Einnahmesituation eine Rolle. Wiedergeltingens Schützen sind da gut aufgestellt.
Und dürfen sich gerne weiter entwickeln. Auch da legt der Verein weiter kräftig vor: Nach Abschluss aller Baumaßnahmen wird der jetzige Bau- und Lagerhof ein funktionaler Schießraum sein. Acht elektronische Schießstände werden damit rin Platz finden, die den neuesten Anforderungen entsprechen werden.
Ergebnisse der Schützen können dann sofort via App auf dem Handy oder Laptop abgerufen werden, erklärt die 1. Schützenmeisterin Marianne Wiethüchter.
Darauf freuen sich schon alle Schützen. Läuft alles wie geplant, kann zum Saisonstart im Herbst 2020 schon an den neuen Schießständen geschossen werden.
Etwa 2500 Euro kostet so eine elektronische Variante. Die Schützen würden sich über eine finanzielle Unterstützung durch das örtliche Gewerbe sehr freuen; gut sichtbar könnte da das Logo des Gönners am jeweiligen Schießstand angebracht werden - und sich so der Kreis schließen zwischen Dorf, Verein und Firmenwelt.
Dass der Schützenverein die nächsten 25 Jahre Bleibe im Bauhof gefunden hat, ist auch den idealen Bedingungen der Räumlichkeiten geschuldet. Hier kann barrierefreier Zugang gewährleistet werden. Auch stelle der Bauhof als Alternative zum Feuerwehrhaus, das ebenfalls als Schützenheim denkbar gewesen sei, keine wesentliche Kostensteigerung dar, versichert Gemeinderatsmitglied Ludwig Schweinberger, der als Bauingenieur als eine Art Verbindungsmann zwischen Verwaltung und Verein fungiert.
So wird nun in Bälde der „Bauhof“-Schriftzug von der Hauswand verschwinden und an dessen Stelle auf den Schützenverein verwiesen. Die Kostenübernahme dafür konnte noch zum Ortstermin geklärt werden: Die Gemeinde werde dafür aufkommen, konnte Bürgermeister Norbert Führer den Schützen da schon mit auf den Weg geben.
Eine Heimat für das nächste Vierteljahrhundert