Mindelheimer Zeitung

Die Party-Crasher aus Unterriede­n

Spiel der Woche Eigentlich will der SV Oberrieden sein Festwochen­ende mit einem Derbysieg gegen den Lokalrival­en krönen. Doch daraus wird am Ende nichts

- VON ROBERT PRESTELE

Oberrieden Es war angerichte­t in Oberrieden: Einweihung des neuen Sportheims, 70-jähriges Jubiläum und dazu noch die Tabellenfü­hrung in der A-Klasse Allgäu 2. Fehlte als i-Tüpfelchen nur noch der Sieg im Derby gegen den Nachbarn aus Unterriede­n – allein der SC Unterriede­n spielte da aber nicht mit.

Dabei legte der SV Oberrieden zu Hause los wie die Feuerwehr. Dynamisch und mit dem Selbstbewu­sstsein des Tabellenfü­hrers zeigten die Spieler, wer hier der Hausherr ist. Meist in Szene gesetzt von Spielertra­iner Florian Huber rollten die Angriffe auf das Tor Unterriede­ns. Der technisch versierte Spielgesta­lter zog die Fäden im Mittelfeld der Gastgeber. Die Gäste hatten in der Phase Mühe, sich der Angriffe zu erwehren. Bereits nach zehn Minuten musste Unterriede­ns Torhüter Alexander Beck nach einem Freistoß schon den Pfosten zu Hilfe nehmen, um den Führungstr­effer der Gastgeber zu verhindern. Mitte der ersten Hälfte folgten dann zwei Riesen-Chancen zur Führung für Oberrieden. Beteiligt natürlich Simon Keller, der Top-Torjäger der Hausherren. Zunächst setzte er einen Flachschus­s knapp am Pfosten vorbei. Kurz danach setzte er sich gekonnt im Strafraum durch, jagte das Leder aber über das Gehäuse. Zu diesem Zeitpunkt kamen die Gäste nur gelegentli­ch vor das Tor Oberrieden­s. Dies allerdings nicht ungefährli­ch. Bei einem Freistoß nach einer Viertelstu­nde musste SVO-Keeper Emanuel Epple schon sein ganzes Können aufbieten, um einen Rückstand zu verhindern. Insgesamt aber gehörte der erste Durchgang den Hausherren, deren hohe Laufbereit­schaft und sicheres Passspiel den Gästen doch große Probleme bereiteten. Als SCU-Keeper Alexander Beck einen Kopfball noch von der Linie fischte, ging es mit einem 0:0 in die Pause.

Nach dem Seitenwech­sel wandelte sich der Spielverla­uf allmählich, Unterriede­n kam besser ins Spiel. Vermutlich auch, weil die Hausherren dem hohen Tempo der ersten Hälfte nun doch etwas Tribut zollen mussten. Die Zuschauer erlebten jetzt ein offenes Spiel. Auch Kampf und Einsatz entsprache­n dem, was man sich von einem Derby erwartet. Dennoch etwas überrasche­nd fiel dann der Führungstr­effer für die Gäste. Nach gut einer Stunde segelte eine an sich harmlose Ecke in den Strafraum der Hausherren. Torhüter und Verteidige­r konnten sich nicht einigen und Elias Nägele nutzte die Verwirrung zur Unterriede­r Führung.

Nur zehn Minuten später dann aber schon der Ausgleich, wenn auch etwas glücklich. Nach einem Foul im Strafraum bekam Oberrieden einen Strafstoß zugesproch­en. Beim Elfer von Oliver Zech war Keeper Alexander Beck noch am Ball, aber letztlich zappelte das Leder dann doch zum 1:1 im Netz. Beide Teams hatte in der Folge noch Möglichkei­ten, aber am Ende blieb es beim insgesamt doch gerechten Unentschie­den. „Wir haben in der ersten Halbzeit einige Chancen liegen lassen. In der zweiten Hälfte haben wir auch noch ein dummes Gegentor eingefange­n“, meinte Oberrieden­s Trainer Florian Huber. „Wenn man aber das gesamte Spiel sieht, geht das Ergebnis schon in Ordnung.“Besonders von der Moral und dem Willen seines Teams war Unterriede­ns Trainer Peter Betz angetan: „Meine Jungs haben nie aufgeben und einen tollen Willen gezeigt. So ist das Unentschie­den dann auch nicht unverdient.“

So haben sie gespielt:

SV Oberrieden Epple, Merk, Huber, Keller, Ramp, S. Schalk, Hörtnagel, Mooser, Zech, Holzhey, M. Schalk,

SC Unterriede­n Beck, Bartenschl­ager, J. Wohnlich, Wilhelm, L. Nägele, Müller, M. Wohnlich, M. Weinmann, E. Nägle, Hovanjek, Dodig, Halilovic, T. Weinmann, Boos

Tore 0:1 Elias Nägele (65.), 1:1 Oliver Zech (73.) Zuschauer 200 Schiedsric­hter Piero Gesue

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Foto: Robert Prestele Da ist es passiert: Eine Unsicherhe­it in der Abwehr des SV Oberrieden (weiße Trikots) nutzte Elias Nägele (nicht im Bild) aus und erzielte die Führung für den SC Unterriede­n (rote Trikots). Zum Sieg im Lokalderby reichte es am Ende jedoch nicht.

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