Die Moral ist intakt
Eishockey Der EV Bad Wörishofen startet mit einer 1:6-Heimniederlage gegen den ESV Burgau in die Landesligasaison – und lässt die Zuschauer dennoch jubeln
Bad Wörishofen Es war ein gelungener Start in die Landesligasaison, wenn auch nicht ganz so erfolgreich, wie erhofft: Die Wörishofer Wölfe mussten sich im ersten Heimspiel der Saison dem Vorjahresmeister ESV Burgau mit 1:6 geschlagen geben, zeigten aber vor allem im Schlussdrittel eine starke Leistung.
Die Burgauer nutzten – wie erwartet – sogleich das jüngst vom Landgericht München I erlassene Urteil bezüglich des nunmehr unbegrenzten Einsatzes von EU-Ausländern und reiste mit vier Kontingentspielern an.
Im ersten Drittel tasteten sich beide Mannschaften zunächst ab, dabei hatten die Wörishofer Wölfe etwas mehr vom Spiel. Ihre Paradereihe um die beiden slowakischen Neuzugänge Lubomir Vaskovic und Patrik Janac sowie den torgefährlichen Franz Schmidt spielte sich einige Chancen heraus, die jedoch vom starken Burgauer Goalie Roman Jourkov vereitelt wurden. Besser machten es die Burgauer, die nach Toren von Pascal Rentel (9.) und David Ballner (14.) bei einer 5:3-Überzahl mit einer 2:0-Führung in die erste Drittelpause gingen.
Im zweiten Drittel gab es dann Tormöglichkeiten auf beiden Seiten. Allerdings konnten die Wörishofer Wölfe auch diesmal das Überzahlspiel nicht nutzen. Janac, der agilste Spieler der Wölfe, kam zwar immer wieder dank seiner Schnelligkeit gefährlich vor das Burgauer Tor, ein Tor wollte ihm im Mitteldrittel jedoch nicht gelingen. Ebenso wenig seinen Mitspielern, sodass die Partie durch zwei weitere Burgauer Tore kurz vor der zweiten Drittelpause durch Ballner (38.) und Dominik Zimmermann (40.) im Prinzip schon entschieden war.
In der zweiten Drittelpause schien EVW-Trainer Boris Zahumensky dennoch die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die Wölfe kamen voller Elan auf das Eis zurück. Und – das war wohl das beste Zeichen – selbst durch weitere vergebene Torchancen und weitere zwei Gegentore durch Dennis Tausend (44.) und Niklas Arnold (45.) bewiesen die Wölfe Moral. Diese wurde dann in der 52. Minute durch den Ehrentreffer belohnt: Auf Pass von Andreas Walther setzte Neuzugang Patrik Janac den Puck gekonnt in die Maschen. Der Jubel über das Tor unter den rund 160 Zuschauern war groß, selbst die lange vermissten Anfeuerungsrufe hallten nun wieder, gepaart mit Trommeln, durch die Eisarena.
Am Ende spiegelte das Ergebnis den Spielverlauf nicht unbedingt wider. Mit etwas mehr Scheibenglück und der einen oder anderen konsequenteren Defensivaktion hätte das Spiel anders verlaufen können.