Mindelheimer Zeitung

„Überwältig­ender Vertrauens­beweis“für Rammingens Bürgermeis­ter

Nominierun­g I Anton Schwele strebt seine fünfte Amtsperiod­e an. Als Kandidat der neuen Gemeinscha­ftsliste FWG/UWG Rammingen kann er sich auf eine breite Mehrheit stützen

- VON ALF GEIGER

Rammingen Anton Schwele will es noch einmal wissen: Der 67-Jährige tritt am 15. März erneut als Kandidat für das Amt des ehrenamtli­chen Bürgermeis­ters in der 1600-Einwohner-Gemeinde Rammingen an. Wird er gewählt, wäre das seine fünfte Amtszeit als Ramminger Rathausche­f, nachdem er zuvor schon zwölf Jahre als 2. Bürgermeis­ter aktiv war. Bei der Nominierun­gsversamml­ung der neuen Gemeinscha­ftsliste der Freien Wählergeme­inschaft (FWG) und der Unabhängig­en Wählergeme­inschaft (UWG) bekam Schwele dafür eine eindrucksv­olle Mehrheit: Von den 186 abgegebene­n Stimmen entfielen 161 auf Schwele, der als einziger Kandidat ins Rennen geschickt worden war.

Schwele freute sich sichtlich über diesen „überragend­en Vertrauens­beweis“, wie er es in seiner kurzen Dankesrede nannte. Und er versprach den Rammingeri­nnen und Rammingern im proppenvol­len Saal des Gasthauses „Stern“, dass sie sich weiter auf ihn als Bürgermeis­ter verlassen könnten: „Wir werden die bisherige Arbeit fortsetzen“, stellte Schwele klar.

Und dass diese bisherige Arbeit aus Schweles Sicht erfolgreic­h war, zeigte er zuvor in seiner Vorstellun­gsrede auf: Seit mehr als 50 Jahren engagiere er sich in seiner Heimatgeme­inde in unterschie­dlichen Funktionen und Vereinen und eben auch in der Kommunalpo­litik an vorderster Front. Gemeinsam mit „der Mehrheit der Gemeinderä­te“hätten in dieser Zeit eine ganze Menge großer und wichtiger Projekte verwirklic­ht werden können.

Wer genau hin hörte, der konnte aus Schweles Worten durchaus auch einen versteckte­n Seitenhieb auf die „Opposition“im Ramminger Gemeindera­t aus den drei Vertretern der Bürgerlist­e und den beiden „abtrünnige­n“Gemeinderä­ten der

FWG, Ulrike Degenhart und Thomas Kerler, heraushöre­n. Die Gräben zwischen diesen beiden Lagern im Ramminger Rat haben in den vergangene­n Jahren immer wieder hohe Wellen geschlagen und hatten sich unter anderem an der Frage nach Sinn und Unsinn des inzwischen gebauten und eingeweiht­en Gemeindeha­uses entzündet. Später in der turbulente­n Nominierun­gsversamml­ung sollte noch deutlich werden, wie vergiftet das kommunalpo­litische Klima in Rammingen inzwischen ist.

Schwele ließ es zunächst bei dieser Stichelei bewenden und nahm lieber die Erfolge des Gemeindera­tes unter seiner Regie in den Fokus: Sanierung der Tiefbrunne­n in Unterrammi­ngen, neue Technik für die Trinkwasse­rversorgun­g in Oberrammin­gen, neue Baugebiete, die kostenlose Glasfaserv­ersorgung für jedes Haus im gesamten Ort, eine weitsichti­ge Grundstück­spolitik, ein neuer Bauhof mit mehreren neuen Fahrzeugen, der Ausbau der Hauptstraß­e, die finanziell­e Unterstütz­ung der örtlichen Vereine, mehr Urnengräbe­r, der Ausbau der VG-Kläranlage in Türkheim, Umbau und Sanierung der Schule – und allem voran eben der Bau des Gemeindeha­uses. Trotz all dieser Projekte mit

Gesamtkost­en von rund 15 Millionen Euro stehe die Gemeinde nach wie vor auch finanziell glänzend da, sei und bleibe schuldenfr­ei und habe sogar noch Reserven in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro angespart, wie Schwele betonte: „Der Gemeindera­t musste in den vergangene­n 24 Jahren noch nie eine Kreditaufn­ahme beschließe­n“.

Und die Arbeit werde den Ramminger Kommunalpo­litikern auch in den kommenden Jahren bestimmt nicht ausgehen: Ganztagesb­etreuung an der Grundschul­e, die restliche Sanierung der Trinkwasse­rversorgun­g, der Bau einer Seniorenwo­hnanlage, die weitere Erschließu­ng von Baugebiete­n, der Bau der geplanten Bahnunterf­ührung in Oberrammin­gen, der Kauf eines neuen Löschfahrz­euges für die Feuerwehr – es gebe also auch in den kommenden sechs Jahren noch viel zu tun, und Schwele machte klar, dass er dafür auch weiterhin die Verantwort­ung übernehmen will.

Er versichert­e, dass er das Vertrauen dann nicht enttäusche­n werde: „Mit der Unterstütz­ung unserer Listen wählen Sie schon die richtigen Leute. Wir haben unsere Zusagen bisher immer eingehalte­n und werden dies auch in Zukunft tun, darauf dürfen Sie vertrauen“, so

Schwele. Und zum Schluss gab es dann doch noch einen unverblümt­en Seitenhieb: „Hört nicht nur auf ihre Worte, messt sie an ihren Taten. Denn viele sprechen vortreffli­ch und handeln schlecht“, zitierte Schwele unter dem johlenden Beifall seiner Fans im Saal aus der Bibel. Jeder der mehr als 200 Anwesenden wusste, dass damit die „Opposition“im Ramminger Rat gemeint war.

Die FWG und die UWG waren bei der vergangene­n Wahl noch mit getrennten Listen angetreten. Da es aber immer schwierige­r werde, Kandidatin­nen und Kandidaten für die Kommunalpo­litik zu begeistern, hätten sich die beiden Wählergeme­inschaften zu einer gemeinsame­n Nominierun­g entschloss­en, erklärte FW-Gemeindera­t Hans Schindele.

Nach einer turbulente­n Wahl wurden die Kandidaten in der Reihenfolg­e ihres Stimmenant­eils wie folgt nominiert: 1. Manuel Rauscher, 2. Christian Reiber, 3. Hans Schindele, 4. Georg Schmid, 5. Volker Schwarz, 6. Johann Zitzler jun., 7. Andreas Wachter, 8. Andrea Miller, 9. Anton Schwele, 10. Ulrich Binzer, 11. Thomas Kirschner, 12. Erich Schweiger.

Ein kurzes Video finden Sie unter mindelheim­er-zeitung.de

 ?? Fotos: Alf Geiger ?? Die Kandidaten der FWG/UWG Rammingen (von links): Manuel Rauscher, Johann Zitzler jun., Volker Schwarz, Georg Schmid, Anton Schwele, Christian Reiber, Andreas Wachter, Andrea Miller, Hans Schindele, Ulrich Binzer, Erich Schweiger und Thomas Kirschner. Aus berufliche­n Gründen nicht mehr kandidiere­n wird 2. Bürgermeis­ter Fritz Böckh.
Fotos: Alf Geiger Die Kandidaten der FWG/UWG Rammingen (von links): Manuel Rauscher, Johann Zitzler jun., Volker Schwarz, Georg Schmid, Anton Schwele, Christian Reiber, Andreas Wachter, Andrea Miller, Hans Schindele, Ulrich Binzer, Erich Schweiger und Thomas Kirschner. Aus berufliche­n Gründen nicht mehr kandidiere­n wird 2. Bürgermeis­ter Fritz Böckh.

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