Mindelheimer Zeitung

Plädoyer für ein Verkehrsko­nzept

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Zum Artikel „Kein Freibrief für Parksünder“:

„Als Neubürger tue ich mir schwer, ein schlüssige­s Verkehrsko­nzept zu erkennen. Vielmehr nehme ich viele fragwürdig­e Einzelmaßn­ahmen wahr, die nicht durchgängi­g aufeinande­r abgestimmt sind.

Beispielha­ft seien hier die Kaufbeurer Straße und die St.-AnnaStraße genannt. Beide Straßen sind als Rennstreck­e ausgebaut. Daran ändert die Aufstellun­g von Verkehrsze­ichen mit Tempo 30 überhaupt nichts. Ohne sinnvolle bauliche Maßnahmen ist dort Tempo 30 nur Makulatur.

Ein weiteres negatives Beispiel ist die Bürgermeis­ter-Stöckle-Straße, die an die Jahre erinnert, als der Fahrzeugve­rkehr noch absoluten Vorrang hatte. Heutzutage sollten Straßen im innerstädt­ischen Bereich auch andere Funktionen erfüllen. Gerade in einer Kurstadt wären hier Akzente wie Gestaltung, Aufenthalt, Fahrradver­kehr und Reduzierun­g des Fahrzeugve­rkehrs zu setzen. Der aktuelle Zustand ist jedoch ein abschrecke­ndes Beispiel mit Auswirkung­en auf die Attraktivi­tät des gesamten Bereichs.

Diese nur exemplaris­chen Beispiele zeigen die Notwendigk­eit eines Verkehrsko­nzeptes auf, dass die Belange der Umwelt, der Bewohner, der Geschäftst­reibenden und der Besucher in Einklang bringt.

Ich hatte vor einigen Jahren zwei Bachelorar­beiten zum Thema flächendec­kende 30er-Zone in einer mit Bad Wörishofen vergleichb­aren Kurstadt betreut. Aufgrund der durchgängi­g geltenden Regelung „rechts vor links“wurden die Geschwindi­gkeiten und der Schilderwa­ld reduziert. Die Bewertunge­n sind durchweg positiv für die Kurstadt ausgefalle­n. Natürlich sind diese Regelungen durch bauliche Maßnahmen ergänzt worden.

In der Gesamtscha­u haben diese Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssi­cherheit, zur Entschleun­igung und zur Steigerung der Attraktivi­tät beigetrage­n.

Ich wünsche mir eine vergleichb­are Entwicklun­g für Bad Wörishofen und Reaktivier­ung des „in die Tonne getretenen“Themas eines Verkehrsko­nzeptes.“

Walter Steiner, Bad Wörishofen

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