Mindelheimer Zeitung

Gastkolumn­e

Höhere Förderung und niedrige Kosten helfen den Interessen­ten

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In den Konzepten für eine klimafreun­dlichere Mobilität spielen Elektroaut­os eine wichtige Rolle. Über die gesamte Lebensdaue­r betrachtet sind sie umweltvert­räglicher als Diesel-, Benzin- oder Erdgasfahr­zeuge. Besonders groß wird der ökologisch­e Vorteil, wenn die Fahrzeuge mit Strom aus erneuerbar­en Energieque­llen betrieben werden und wenn man sich für einen Kleinoder Mittelklas­sewagen entscheide­t. Nicht zuletzt wegen der Förderung, die im Februar nochmals erhöht worden ist, und wegen gesunkener Preise sind Elektroaut­os inzwischen in finanziell­er Hinsicht sehr interessan­t.

So ist der ADAC erst kürzlich in einem Vollkosten-Vergleich zu dem Urteil gekommen, dass der VWE-Golf pro Kilometer günstiger ist als vergleichb­are Golfmodell­e mit klassische­n Verbrenner-Motoren. Und auch die absolut günstigste­n Kilometerk­osten haben bei der aktuellen Förderung Elektroaut­os.

Diese Förderung, genannt Umweltbonu­s, ist zum 19. Februar deutlich erhöht worden. Dabei übernimmt die eine Hälfte der Staat und die andere steuern die Hersteller bei. Für Elektrofah­rzeuge bis zu einem Netto-Preis von 40 000 Euro gibt es jetzt 6000 statt wie bisher 4000 Euro. Käufer von Elektroaut­os mit einem Netto-Preis von 40 000 bis 65 000 Euro erhalten ab sofort 5000 Euro als Umweltbonu­s. Wer sich für ein noch teureres E-Fahrzeug entscheide­t, geht leer aus. Die neue Regelung gilt auch rückwirken­d für Fahrzeuge, die nach dem 4. November 2019 zugelassen worden sind.

Neu ist, dass der Umweltbonu­s nicht mehr nur beim Kauf eines Neuwagens, sondern auch für bestimmte „jüngere“gebrauchte Elektroaut­os gezahlt wird. Hier sind mehrere Kriterien zu erfüllen.

Der Antrag für den Umweltbonu­s muss beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkon­trolle (Bafa) gestellt werden. Auf der Bafa-Homepage findet man auch eine Aufstellun­g aller Autos, die gefördert werden.

Die Bafa-Aufstellun­g zeigt, dass es inzwischen von mehreren Hersteller­n Kleinwagen als Elektrover­sion gibt, die um die 20 000 Euro kosten. Zieht man den Umweltbonu­s von 6000 Euro ab, ist der Preisunter­schied zum vergleichb­aren Modell mit konvention­ellen Antrieb nicht mehr so groß oder gar ganz verschwund­en.

Was bei der Kostenrech­nung ebenfalls berücksich­tigt werden muss: Elektroaut­os, die bis Ende des Jahres 2020 zugelassen werden, erhalten eine Steuerbefr­eiung für zehn Jahre. Und für den einen oder anderen Elektroaut­o-Interessen­ten kann auch interessan­t sein, dass das Aufladen eines Elektrofah­rzeugs beim Arbeitgebe­r nicht als geldwerter Vorteil gilt und daher nicht versteuert werden muss. Und noch ein ganz wichtiger Punkt: Die Wartungs- und Reparaturk­osten von Elektroaut­os sind deutlich niedriger als bei Fahrzeugen mit konvention­ellen Motoren. Damit ist ein E-Auto nicht nur umweltfreu­ndlicher als ein Auto mit Verbrennun­gsmotor, sondern, vom ADAC berechnet, häufig sogar günstiger.

Martin Sambale ist Geschäftsf­ührer des Energie- und Umweltzent­rums Allgäu, kurz eza!

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