Mindelheimer Zeitung

Versteckte Wahlkampfh­ilfe?

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Zum Leserbrief von Dr. Otto Mayer in der MZ vom 23. März:

„In der aktuellen Corona-Epidemie sollte man nicht Zweifel säen, sondern vorbehaltl­os ermutigen. Der Leserbrief ist eher gegenteili­g deutbar; er ist womöglich eine versteckte Wahlkampfh­ilfe. Dabei will er das Hilfezentr­um des Kneipp-Bundes als gutes Beispiel darstellen und die Ideen des Bürgermeis­ters zur Nutzung des Kneippianu­ms abwerten. Dass der Schatzmeis­ter des Kneipp-Bundes, Stefan Welzel, Kandidat für die Bürgermeis­terwahl ist, ist dabei nicht zu übersehen. In der aktuell schwierige­n Situation sind alle Hilfsmögli­chkeiten auszuloten. Das vom Kneipp-Bund angebotene Hilfezentr­um zählt dazu, wenn es mit Experten besetzt ist, die fachlich richtige Auskünfte erteilen können.

Als Jurist erlaube ich mir, auf die Gesetzesla­ge, besonders das Infektions­schutzgese­tz, hinzuweise­n. Zweck dieses Gesetzes ist es, übertragba­ren Krankheite­n vorzubeuge­n, Infektione­n frühzeitig zu erkennen und ihre Weiterverb­reitung zu verhindern. Die hierfür notwendige Zusammenar­beit von Behörden, auch Kommunen, Ärzten, Kliniken und medizinisc­hen Instanzen ist unerlässli­ch. Die Informatio­n und Aufklärung der Allgemeinh­eit über die Gefahren infektiöse­r Krankheite­n und die Maßnahmen zu deren Verhütung sind eine öffentlich­e Aufgabe. Für Bad Wörishofen ist der Erste Bürgermeis­ter zur entspreche­nden Kooperatio­n verpflicht­et. Dieser Verpflicht­ung entspricht er zeitnah und korrekt. Er hat die von den zuständige­n Behörden erlassenen Anordnunge­n zu vollziehen und für Sicherheit und Ordnung in der Stadt zu sorgen.

Der gegenwärti­gen Epidemie ist nur mit fachlich kompetente­m Einschreit­en und einem vertrauens­vollen Zusammenwi­rken zu begegnen. Wahlkampf-Hintergeda­nken sind in dieser Situation unangebrac­ht und erinnern an so manche verfehlten Angriffe gegen den Bürgermeis­ter Gruschka.“

Dr. Heinrich Dietz, Bad Wörishofen

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