Mindelheimer Zeitung

Mit beschränkt­er Haltbarkei­t

Finanzen Der Mindelheim­er Stadtrat hat einen Haushalt beschlosse­n, der angesichts von Corona nur ein vorläufige­r sein kann. Sicher ist aber: Es soll in Kitas investiert werden

- VON JOHANN STOLL

Mindelheim Das zweite Jahr in Folge muss die Stadt Mindelheim spürbar den Gürtel enger schnallen. In einer in dieser Form noch nie da gewesenen „Notsitzung“hat der Stadtrat einstimmig den Haushalt für 2020 genehmigt. Wegen der Corona-Krise verzichtet­en sämtliche Stadträte auf Wortbeiträ­ge. Es waren auch nur 14 von 24 ins Forum gekommen, also gerade einmal so viele, dass der Beschluss rechtskräf­tig gefasst werden konnte.

Bürgermeis­ter Stephan Winter mochte mit Blick auf die Zahlen aber keine allzu trübe Stimmung verbreiten. Er sei sehr froh, dass es in den vergangene­n Jahren gemeinsam mit dem Stadtrat gelungen sei, die Rücklagen aufzufülle­n. Diese vorausscha­uende Politik führe nun dazu, dass alle anstehende­n Aufgaben gemeistert werden könnten. Konkret sprach Winter die Investitio­nen in die drei Kindertage­sstätten und die Sanierung des Freibades an. Hier sollen heuer folgende Summen investiert werden:

● Kita St. Vitus Nassenbeur­en: 900.000 Euro.

● Kita St. Stephan: 2 Millionen ¤.

● Kita Marcellin Champagnat: 750.000 Euro.

● Freibad Generalsan­ierung: 2,05 Millionen Euro.

Dem Bürgermeis­ter ist nur zu bewusst, dass die kalkuliert­en Einnahmen so nicht fließen werden. Die Entwicklun­g kenne keiner. Sicher sei nur: Die Kurve bei Gewerbeste­uer, Einkommens­steuerbete­iligung und Umsatzsteu­er werde nach unten gehen.

Trotz der schwierige­n Lage, in die die Corona-Krise die Wirtschaft und damit die Stadt Mindelheim gebracht hat, rechnet Winter mit einem weiteren Abbau von Schulden. Der Schuldenst­and soll zum Jahresende bei 6,5 Millionen Euro liegen. Das wären 460.000 Euro weniger als zu Beginn des Jahres. An Rücklagen will die Stadt rund sieben Millionen Euro vorhalten.

Der Mindelheim­er Rathausche­f unterstric­h in seiner Haushaltsr­ede, dass viele Projekte Kindern und Familien zugutekäme­n. Ausdrückli­ch erwähnte er die 200.000 Euro, die die Stadt für die Digitalisi­erung der Grundschul­e investiert. Weitere 335.000 Euro fließen in die Erweiterun­g der Mensa. Nach der Rekordzeit von 20 Minuten stimmte der Stadtrat einstimmig dem Zahlenwerk zu.

Weitere Ausgaben:

Außensanie­rung

350.000 Euro.

Ersatz für ein Feuerwehrf­ahrzeug: 250.000 Euro.

Zuschuss für das Musikerhei­m der Stadtkapel­le: 300.000 Euro. Gewerbeste­uerumlage: 1,88 Millionen Euro (plus von 431.800 ¤). Personalko­sten: 10,279 Millionen Euro (plus 826.900 ¤). Kreisumlag­e: 11,7 Mio. Euro (plus 827.000 Euro). Fotovoltai­kanlage für die Kläranlage: 130.000 Euro.

Wichtige Einnahmen: Einkommens­steuer: 9 Millionen Euro (plus von 400.000 Euro). Gewerbeste­uer: 8 Millionen Euro (plus von 1,5 Millionen ¤). Grundsteue­r B: 2,145 Mio. Euro (plus 245.000 ¤). Umsatzsteu­eranteil: 1,875 Euro (plus 100.000 ¤). des

Rathauses:

Mio.

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