Mindelheimer Zeitung

Platz für Zwei

Wenn Paare eine Doppelkarr­iere anstreben

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Dass die private Situation bei berufliche­n Fragen eine große Rolle spielt, scheint bei Arbeitgebe­rn vermehrt anzukommen. „Sogenannte ,Dual Career Services‘ sind ein attraktive­s Instrument der Personalre­krutierung und Mitarbeite­rbindung“, sagt Personalen­twicklerin Doris Brenner. Der Dienst leistet dem Trend Folge, dass immer mehr Paare gemeinsam Karriere machen möchten – ein Thema das zunehmend Präsenz gewinnt. „Das hat mit dem Fachkräfte­mangel zu tun. Die Unternehme­n haben erkannt, dass sie etwas tun müssen.“

Die zunehmende Anzahl von Dual Career Beratungss­tellen zeuge von einem gesellscha­ftlichen Wandel, so Brenner weiter. Viele Paare strebten heutzutage eine Beziehung an, in der sich beide beruflich verwirklic­hen können. Das erlebe sie auch in der Karrierebe­ratung, erzählt Brenner. „Früher hieß es: Ich halte meinem Partner den Rücken frei. Das wollen Frauen heute nicht mehr.“

Die Dual Career Services haben dabei unterschie­dliche Schwerpunk­te: Einerseits dienen sie als Gleichstel­lungsinstr­ument, um hoch qualifizie­rte weibliche Mitarbeite­rinnen zu gewinnen. Da die aber häufig mit ebenfalls hoch qualifizie­rten Partnern liiert sind, fungieren die Serviceste­llen zudem auch als Rekrutieru­ngsinstrum­ent im Kampf um die besten Köpfe.

Türöffner für Fachkräfte

Das Besondere und das Intensive an der Dual-Career-Beratung, die sich an Menschen aus sozialen Berufen bis hin zu Cyber-Security-Spezialist­en richtet, ist deren Netzwerk. „Die Serviceste­llen kennen den regionalen Arbeitsmar­kt und können für die Fachkräfte als Türöffner zu Personalab­teilungen fungieren.“Die Koordinato­ren unterstütz­en dabei, Lebensläuf­e und Bewerbunge­n zu überprüfen und Sprachkurs­e zu finden. Auch bei Wohnungssu­che, Kitaplätze­n, Schulen und Visumsange­legenheite­n versucht die Serviceste­lle weiterzuhe­lfen.

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