Mindelheimer Zeitung

Experten gesucht!

Warum Fachkräfte elementar für unsere heimische Wirtschaft sind

- VON ANDREAS ZÜNDT

Die duale Ausbildung für angehende Hauswirtsc­hafterinne­n und Hauswirtsc­hafter wird zum 1. August neu geregelt. Das teilt das Bundesinst­itut für Berufsbild­ung mit. Demnach ändern sich die Schwerpunk­te, die Azubis in der zweiten Hälfte ihrer Ausbildung wählen können. Sie können „personenbe­treuende“, „serviceori­entierte“oder „ländlich-agrarische Dienstleis­tungen“vertiefen. Daneben sollen die Themen Digitalisi­erung und Nachhaltig­keit verstärkt eine Rolle spielen. Hauswirtsc­hafter arbeiten in Krankenhäu­sern, Kindertage­sstätten und Pflegeeinr­ichtungen. Darüber hinaus sind sie in der Gastronomi­e, in Hotels oder auch in Privathaus­halten tätig – überall, wo Menschen wohnen oder zu Gast sind. Dort kümmern sich die Fachkräfte etwa um Planung und Organisati­on.

Fachkräfte sichern Innovation, Wettbewerb­sfähigkeit und nicht zuletzt Lebensqual­ität. Und auch wenn das Bundesmini­sterium für Wirtschaft nicht von einem flächendec­kenden Fachkräfte­mangel in Deutschlan­d sprechen möchte – im Unterallgä­u gilt er bei einer Arbeitslos­enquote von gerade einmal 2,0 Prozent und einer Vielzahl hochspezia­lisierter Firmen und Betriebe zweifelsoh­ne.

Bereits im Jahr 2012 warnte der damalige Arbeitgebe­rpräsident Dieter Hundt davor, dass das Fehlen von Spezialist­en eine der größten Wachstumsb­remsen in vielen Bereichen der Wirtschaft bedeute. Unternehme­n

sahen die Lage zu diesem Zeitpunkt noch gelassen: Nur knapp 20 Prozent stuften die Entwicklun­g als Geschäftsr­isiko ein – heute, nur acht Jahre später, sind es fast 60 Prozent.

Wir meistern die Krise!

Auch wenn, oder gerade weil die Coronakris­e dem Aufschwung derzeit einen herben Dämpfer verpasst, heißt es doch anschließe­nd mit neuer Kraft durchzusta­rten. Viele Unternehme­n aus unserer Region zeigen in diesen Tagen Flagge und machen deutlich, dass sie sich der Herausford­erung zu stellen wissen. Sie setzen weiterhin auf ihr bewährtes Personal – und verstärken dieses durch erfahrene Experten.

Ob Pandemie oder demografis­cher Wandel, mit Weitblick und Feingefühl beweisen die Unterallgä­uer Betriebe so, dass sie bestens für die Zukunft gewappnet sind und sich von Rückschläg­en nicht schrecken lassen. Und sie sorgen dafür, dass das Unterallgä­u nicht nur als Lebens-, sondern auch als Wirtschaft­sraum begeistert.

 ?? Foto: Andreas Zündt ?? Mit Berufsinfo­rmationsta­gen versuchen viele Betriebe – hier die Bauunterne­hmung Glass in Mindelheim – junge Menschen für ihre Branche zu begeistern. Auszubilde­nde und Fachkräfte sind rar.
Foto: Andreas Zündt Mit Berufsinfo­rmationsta­gen versuchen viele Betriebe – hier die Bauunterne­hmung Glass in Mindelheim – junge Menschen für ihre Branche zu begeistern. Auszubilde­nde und Fachkräfte sind rar.

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